Kinder tun Gesundheit der Eltern gut

Eltern leben länger - das hat eine Studie der Universität Klagenfurt in Zusammenarbeit mit der Universität Braga (Portugal) ergeben. Einerseits stärken Eltern ihr Immunsystem durch die Infekte der Kinder, andererseits ändert sich auch der Lebensstil, wenn man ein Kind bekommt.

Das Thema dieser Untersuchung war der Einfluss von Erkrankungen der Kinder auf das Immunsystem ihrer Eltern und deren Sterblichkeit in diesem Zusammenhang. Ein untypisches Thema für Paul Schweinzer, Professor am Volkswirtschafts-Institut der Universität Klagenfurt, und einer der Mitautoren. Als seine Kinder in den Kindergarten kamen, wurden sie sehr oft krank. Auch die Eltern blieben nicht verschont, sagte Schweinzer: „Ich habe nicht realisiert, dass auch die Eltern ständig krank werden. Wir haben uns unterhalten, was der Sinn sei. Es kann nicht Sinn der Kinder sein, die Eltern umzubringen.“

Schweinzer hielt eher die umgekehrte Schlussfolgerung für wahrscheinlich: "Wenn mich die Kinder krank machen, dass ich einen Boost in der Immunisierung habe. Das kann man testen, indem man schaut, ob Eltern an etwas anderem sterben als Nicht-Eltern. Das war die Theorie, dass man weniger an Krankheiten sterben kann, für die man sich immunisieren kann.

Halb so großes Risiko für Tod durch Infektionen

Die Statistik bestätigte diese Theorie. Bei Frauen mit Kindern reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektionskrankheit zu sterben, um die Hälfte im Vergleich zu kinderlosen Frauen. Bei Männern verhält es sich ähnlich. Untersucht wurden aber auch andere Todesursachen, wie etwa Krebserkrankungen: „Frauen mit Kindern haben eine mehr als 70-prozentige Reduktion, an Krebs zu sterben, als kinderlose Frauen.“

Warum sich die Sterbewahrscheinlichkeit durch Elternschaft verändert, kann durch diese Untersuchung nicht genau festgestellt werden. Allerdings ändert sich in vielen Fällen auch der Lebensstil, wenn man Kinder hat, so Schweinzer: „Es gibt viele Verhaltungsänderungen, die mit den Kindern einher gehen.“ Die konkreten Ursachen des geringeren Sterberisikos müssen laut Schweinzer in weiteren Untersuchungen erforscht werden.

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