Diskussion um Bienen: Freizonen gestrichen

Das neue Bienenwirtschaftsgesetz wird nicht in der Form kommen, wie ursprünglich geplant. Die viel diskutierten Freizonen, die auch die Haltung anderer Bienenrassen als der Carnica ermöglichen sollten, werden aus dem Gesetz gestrichen.

Noch vor einer Woche sah alles anders aus: Alle Vertreter des Landesverbandes und der Erwerbsimker wurden an einen runden Tisch gebeten und eine Konsensgruppe ins Leben gerufen, die eine Einigung finden sollte, wie einerseits der Schutz der heimischen Carnica-Biene gewährleistet, aber - mit Freizonen - auch andere Bienenrassen zugelassen werden könnten - mehr dazu in Runder Tisch zu Bienenrassen (kaernten.ORF.at; 12.2.2019).

LR Gruber: Es wird keine Freizone geben

Diese Einigung scheint nun aber nicht mehr in Sicht. Das ergab ein Rundruf unter den zehn Bezirksobmännern der Imkerverbände, sagte Landesrat Martin Gruber (ÖVP). Alle bis auf den Lavanttaler Bezirksobmann hätten sich gegen die Freizonen ausgesprochen. „Deshalb gibt es für mich als Referent nur eine Konsequenz: Es wird keine Freizone geben“, sagte Gruber. Kärnten bleibe Carnica-Schutzgebiet.

Ohne Kompromiss könne es keine Lösung geben, sagte Gruber. während der vergangenen Wochen habe es sehr viel Fehlinformation unter den Imkern und in Sozialen Netzwerken, sagte Gruber. In den anderen Punkten, die am 11. Februar außer Streit gestellt worden sind, werde das Bienenschutzgesetz dennoch novelliert, sagte Gruber. Das Bienenwirtschaftsgesetz werde damit in vielen Punkten modernisiert und reformiert.

200 Imker müssten Königinnen tauschen

Rund 200 Imker arbeiten derzeit mit anderen Bienenrassen als der Carnica oder mit Mischformen. Für die Imker - auch für jene, die mit anderen Rassen arbeiten - bedeutet das, dass nur mehr die Züchtung der Carnica-Biene in Kärnten erlaubt sein wird. „Die Behörde muss das dann vollziehen, auch wenn das bis zum Ersetzen von Königinnen geht“, sagte eine Sprecherin am Freitag. Welche Fristen dafür gelten müsse aber noch geklärt werden

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer zeigte sich erfreut über die Streichung der Freizonen aus dem Bienenwirtschaftsgesetz, da von diesen erhebliche Gefahren ausgegangen wären. Er hofft, dass die Erwerbsimker die Entscheidung akzeptieren werden und dass der Dauerstreit beendet werde.