VSV präsentiert Strategien gegen Krise
Der VSV kämpft nach einer völlig verpatzten Phase vor Weihnachten aktuell in der Qualifikations-Runde der Eishockey-Bundesliga noch um die allerletzte Play-Off-Chance. Der seit Ende Dezember neu formierte Vorstand der Villacher hat sich heute offiziell vorgestellt und eine erste Bilanz gezogen.
Vorstandssprecher Gerald Rauchenwald sagte, das Ziel sei, die Saison halbwegs „versöhnlich“ zu beendenden: „Deswegen haben wir uns auch dazu entschlossen, gegen Ende der Saison diese kleine Chance, die uns der Liga-Modus noch geboten hat, zu wahren. Wir haben Neueinkäufe getätigt, die sicherlich auch ins Geld gegangen sind, aber das war es uns wert. Selbst dann, wenn wir es nicht schaffen, haben wir gesehen, dass wenn man die nötige Kadertiefe hat, die Leistung dementsprechend steigt. Das war unser wichtigstes Zeichen an die Fans.“
ORF
Mehr VIP-Gäste sollen Geld bringen
Es sei auch an der Verwaltungsintensität und den Ausgaben geschraubt worden. Der Zuschauerschnitt in den vergangenen fünf Jahren habe sich von 3.300 auf 2.200 reduziert. Dies sei ein deutliches Zeichen für den Vorstand gewesen. Es gebe einen Schulterschluss mit der Stadt Villach, was gewisse Infrastrukturmaßnahmen betreffe, so Rauchenwald. Diese betreffen das Publikum und die zahlungskräftigen VIP-Gäste: „Es ist einiges in Planung. Es ist noch nichts beschlossen. Aber man hat erkannt, wie andere Mannschaften das uns vorleben, dass das einen wesentlichen Teil des Budgets ausmacht, wenn man zahlungskräftige Firmenkunden und VIPS in die Hallen bekommt.“ Dann steige auch das Budget wieder, so Rauchenwald. Es sollen auch überregionale Sponsoren lukriert werden.
„Wollen wieder Spitzeneishockey bieten“
Vorstand Andreas Schwab sagte, österreichweit hinke man hinten nach: „Wir sind nicht angetreten, um es nur ein bisschen besser zu machen, sondern wir möchten den Fans mittelfristig wieder Spitzeneishockey bieten. Dafür wissen wir, dass es notwendig ist, unser Budget deutlich zu erhöhen. Die Fans sollen sehen, dass wir ehrlich arbeiten und wir hoffen, dass alle wieder zahlreich in die Halle kommen.“
Die Position des Trainers und Sportdirektors in einer Person wird es künftig so nicht mehr geben, sagt Gerald Rauchenwald: „Es wird keine Alleinverantwortung mehr für Spieler geben, sondern ich werde den Trainer unterstützen, ihm Rückendeckung geben und gemeinsam mit ihm eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen.“
VSV setzt auf digitale Vermarktung
In der Nachwuchsförderung orientiert sich der zuständige Vorstand Gerd Bacher an Schweden oder Finnland und will künftig auch mit Landesligavereinen Kooperationen formen. Auch die Digitalisierung soll stark vorangetrieben werden. Unter anderem soll das System des Kartenverkaufs modernisiert werden; Tickets sollen auch digial abrufbar sein. Auch Sponsoren will man neue, digitale Plattformen rund um den Verein bieten.
Auf dem Eis wartet am Freitag das wichtige Spiel in Innsbruck - am Sonntag geht es Hause gegen Dornbirn.
Links:
- Machtkampf um Führung des EC-VSV(kaernten.ORF.at; 20.12.18)