Neuer Austria-Eigentümer will Gewinne machen

Der neue Eigentümer des Sportklubs Austria Klagenfurt, Tomislav Karajica, will mit dem Verein Gewinn machen. Das soll gelingen, indem der Verein den Aufstieg in die Bundesliga schafft, außerdem will man Veranstaltungen ins Stadion bringen.

Nach der Präsentation des neuen Eigentümers am Montag in Klagenfurt ist vielen unklar, warum die Investoren überhaupt Interesse an einem Verein hatten, der an viertletzter Stelle der österreichischen Bundesliga spielt und außerdem auf elf Millionen Euro Schulden sitzt - mehr dazu in Deutscher übernimmt verschuldete Austria.

Tomislav Karajica ist 42 Jahre alt und wurde als Sohn von Einwanderern aus Ex-Jugoslawien in Hamburg geboren. Er studierte Bauingenieurswesen und ist unter anderem als Projektentwickler tätig. Erst heuer kündigte er an, dass er an der Hamburger Elbbrücke mit seinem Unternehmen eine privat finanzierte Mehrzweckhalle für knapp 8.000 Zuschauer errichten wolle. Außerdem ist er Gesellschafter einer Hamburger Basketballmannschaft, die in Deutschland ebenfalls in der zweiten Liga spielt, aber an vorderster Stelle.

Neue Spieler aus Deutschland

An die Spitze der Tabelle will Investor Tomislav Karajica auch mit dem SK Austria Klagenfurt. Bis zum Sommer soll zumindest der Klassenerhalt gesichert werden. Gelingen soll das mit vier neuen Spielern aus Deutschland. Die Verträge wurden erst in der Vorwoche unterzeichnet; ein Tormann und ein Stürmer sollen unter anderem für frischen Wind im Team sorgen. Im Sommer will man noch einmal auf dem Transfermarkt einkaufen, um weitere Spieler nach Klagenfurt zu holen. Laut dem neuen Eigentümer solle so bis zum kommenden Jahr der Aufstieg in die Fußball-Bundesliga gelingen.

Erfolg bringt Geld

Je besser das Fußballteam, desto höher die Summen, die bei Spielertransfers zu erwirtschaften sind, lautet die Rechnung. Denn eines ist klar, der Verein soll Geld bringen. Das gelingt nur mit viel Medienpräsenz der Spieler. Das Wörtherseestadion ist für dieses Vorhaben von Vorteil. Auch der zweite Mann im Präsidium des SK Austria Klagenfurt könnte in diesem Bereich für Veränderung sorgen: Es ist der Bruder des Eigentümers, Zeljko Karajica, der nicht nur im Verein in Klagenfurt tätig ist, sondern auch in Deutschland als Geschäftsführer der ProSiebenSat.1 TV-Holding.

Geld durch Sponsoren und Ausschankrechte

Außerdem könnten die neuen Eigentümer mit besten Kontakten zu einem der weltweit größten Konzertgroßveranstalter auch dem Wörthersee-Stadion einen neuen Namen bescheren, sagt Gert Unterköfler von der Sportparkgesellschaft: „Ich glaube es ist ganz wichtig, dass die Bevölkerung weiß, dass man ganz klar trennen muss, in welcher Funktion er auftritt: Tritt er als Präsident des Vereins auf - dann macht er seine Spiele hier, dann hat er den Vertrag, den wir durchgeschaut haben und der für beide Teile weiterhin passt oder tritt er als Veranstalter auf, was er ja auch kann. Dann wird er behandelt wie jeder andere Veranstalter und zahlt normale Miete.“

Man sei guter Dinge, dass er „große Geschichten“ nach Klagenfurt bringen werde, unterstrich Unterköfler: „Er hat starke Netzwerke im Bereich des Eventsports, die wir noch nicht so haben. Wir sind eher im Konzertsektor unterwegs. Ich glaube da gibt es Synergien, die wir nutzen können.“ 50 Prozent der Summe würden dann an die Sportpark GmbH als Betreiber gehen. Auch Veranstaltungen im Wörtherseestadion können für die Investoren gewinnbringend sein. Sie können allerdings nur eine bestimmte Anzahl von Veranstaltungen abhalten. Der Verein ist bei diesen Veranstaltungen beteiligt und es können Eintrittsgelder verlangt werden.

Veranstaltungen limitiert

20 Veranstaltungen pro Jahr mit bis zu 30.000 Zuschauern sind laut Anrainervereinbarung erlaubt, davon fünf Konzerte. Weitere 70 Events mit bis zu 15.000 Besuchern dürfen durchgeführt werden.

Stadt: Vereinbarung mit Anrainern bleibt

Ihnen unterliegen auch die Ausschankrechte. Das wäre besonders lukrativ, sollten sie einen neuen Bier-Sponsor finden. Jetzt will man aber zuerst die Zuschauerzahlen verdoppeln, denn zurzeit kommen nur etwa 30 bis 500 Fans zu einem Heimspiel ins Wörtherseestadion.

Die Stadt Klagenfurt stellt aber schon jetzt klar, der im Jahr 2007 geschlossene Vertrag mit der damaligen Vereinsführung nicht zur Diskussion stehe. Vor allem nicht die Anrainervereinbarung mit den dort festgeschriebenen Zuschauerhöchstzahlen bei Veranstaltungen.