Bausperre soll Wörthersee schützen
Etwa hundert Gemeindevertreter, Architekten, Ziviltechniker und interessierte Bürger nahmen am Dienstag an der vierten Seenkonferenz im Casineum in Velden teil. Veranstaltet vom Land mit dem Architektur Haus Kärnten geht es um die Zukunft der heimischen Seen.
Einerseits wolle man, dass die Bevölkerung noch den See sehen und die Landschaft genießen könne - andererseits sei aber auch der Tourismus eine wirtschaftliche Lebensader. Der Gemeinderat in Velden erließ daher vor zwei Jahren eine Bausperre, sagte Bürgermeister Ferdinand Vouk (SPÖ): „Wir haben den Planungsbereich in einer roten Zone eingegrenzt. Er umfasst 112 Hektar. Davon sind 62 Hektar noch unverbaut. Es besteht durchaus noch eine Möglichkeit, das strukturiert und qualitätsvoll weiterzuentwickeln.“
ORF
Keine Genehmigungen mehr für Zweitwohnsitze
Vor allem die zahlreichen Apartmentanlagen sind vielen Bürgern mittlerweile aber auch politischen Vertretern ein Dorn im Auge. Es gebe rund 2.200 Zweitwohnsitze. Für diese und für Appartements werde es keine Genehmigungen mehr geben, sagte Vouk.
Künftig sollen nur mehr Bauten, die einem bestimmten Leitbild entsprechen, zugelassen werden. Es werde auch kein Bauland mehr gewidmet. Es solle mehr Grünland erhalten werden. „Wir werden 15 Meter vom See abrücken und die Bäche frei halten.“
ORF
Zukunftsorientierte Raumplanung angestrebt
Velden wurde den Teilnehmern der Seenkonferenz als Beispiel für zukunftsorientierte Raumplanung präsentiert - mit der Hoffnung, mehr Nachahmer rund um den See zu finden, sagt Raumplaner Richard Resch: „Eines der Hauptprobleme ist, dass derzeit eher halbherzig im Bereich der Raumordnung und -entwicklung gearbeitet wird.“
Laut dem Architekten Karl Heinz Winkler werde es letztendlich darum gehen, ob die Zusammenarbeit mit den Partnern klappe: „Und ob wir es schaffen, sowohl der Gemeinde, als auch der Bevölkerung zu vermitteln, dass es eine Balance geben muss zwischen Eigeninteresse und Gemeinwohl.“
ORF
Neues Gemeindeplanungsgesetz geplant
Gemeindevertreter fordern auch ein zeitgemäßes Gemeindeplanungsgesetz. Daniel Fellner, Referent für Gemeindeplanung und Raumordnung (SPÖ), sagte, dies sei geplant: „Eine Veranstaltung wie wie Seenkonferenz soll uns auch Inputs und Tipps geben, wie das andere sehen. Wir wollen nicht von oben herab ein Gesetz entwickeln, sondern von unten nach oben die Probleme dargestellt bekommen, damit wir dann zielgerichtet ein Gesezt entwerfen können.“ Details dazu werden wohl bei der nächsten Seenkonferenz, die im Juni am Ossiacher See stattfindet, bekannt gegeben.