Kärnten Pilotregion für E-Rezepte
Mehr als 2,6 Millionen Rezepte werden in Kärnten jährlich mit der Gebietskrankenkasse abgerechnet. Sie muss diese Rezepte in Papierform derzeit sieben Jahre lang aufheben. Das elektronische Rezept werde das Leben von Sozialversicherung, Ärzten und Patienten vereinfachen, ist man im Hauptverband der Sozialversicherungsträger überzeugt. Vor allem für die Patienten werde das System mehr Datensicherheit bringen, so Monika Sibitz für die Einführung des E-Rezeptes in der Kärntner Gebietskrankenkasse mitverantwortlich. Derzeit speichere man in der Apotheke Versicherungsnummern ein. Manchmal würden durch die Systeme oder wenn die Mitarbeiter nicht ganz konzentriert arbeiten die Daten auf andere, falsche Patienten gebucht. „Mit dem haben wir das ausgeräumt“, so Sibitz.
Beim E-Rezept wird künftig der Arzt die Verschreibung im E-Card System speichern - wohlgemerkt nicht auf der E-Card selbst - und kann es dann dem Patienten aufs Handy oder per E-Mail schicken. Der Patient kommt in der Apotheke entweder mit der E-Card oder per Handy-App zu seinem Medikament. Der Apotheker schickt die Daten elektronisch zur Verrechnung an den Hauptverband weiter.
Ärzte müssen Computersystem aufrüsten
Weniger Papier haben dadurch auch die Ärzte. Sie müssen aber ihre Software nachrüsten, so Maria Korak-Leiter, die Sprecherin der niedergelassenen Ärzte: „Die Computersoftware für die Patientenverwaltung müsse um ein neues Modul erweitert werden. Der finanzielle Mehraufwand wurde im Rahmen der Einführung der E-Medikation zu einem Teil vom Bundesministerium ausgeglichen. Ich nehmen an, es wird dann beim E-Rezept genauso sein.“
Die Pilotphase in Kärnten soll ein halbes Jahr dauern. Pilotregion wird der Bezirk Wolfsberg, ob ein zweiter Kärntner Bezirk dazukommt, ist offen. Bis das E-Rezept in ganz Österreich Standard ist, wird es wohl noch zwei bis drei Jahre dauern.