Christian Lacroix entwarf Opernkostüme

Ab Donnerstag wird am Stadttheater Klagenfurt die Oper Pélleas et Mélisande von Claude Debussy gezeigt. Die Kostüme wurden nach Entwürfen des Designers Christian Lacroix in der Schneiderei des Stadttheaters gefertigt.

Die Kleider für ein Theaterstück oder eine Oper sind sehr oft prunkvoll, je nachdem, in welcher Zeit das Stück spielt. Für „Pelléas et Mélisande“ lieferte Modeschöpfer Christian Lacroix die Entwürfe. Umgesetzt wurden sie von Magdalena Woschitz und ihrem Team mit Seide, Tüll, Spitze und anderen hochwertigen Materialien.

Kostüme Stadttheater Christian Lacroix

Stadtheater/Christian Kaufmann

Roben vom Topdesigner

Klagenfurter Kleider in Paris

Die in Klagenfurt hergestellten Kleider wurden auch im Theatre des Champs Elysees in Paris verwendet, so Stadttheater-Intendant Florian Scholz: „Wir haben eine Partnerschaft mit diesem Theater und haben nach einer Produktion gesucht, die wir gemeinsam machen wollten. Mein dortiger Kollege habe mir erzählt, sie suchen dringend ein Theater für ein Projekt mit Christian Lacroix, das die Kostüme nähen kann. Da habe ich sofort zugesagt.“

Kostüme Pelleas und  Melisande

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Kleider mit einem Hauch von Klimt

Die „Hauptrolle“ spielen Kleider in schwarz und gold. Schneiderin Magdalena Woschitz: „Wir haben dafür das Grundkleid zugeschnitten und dann verschiedene Paillettenstoffe verwendet. Angelehnt war das an Gustav Klimt.“ Bei Pailletten müsse man natürlich schon wissen, wie man schneidet, damit sich nicht alles auftrenne, so Woschitz. Die letzte Schicht sei ein hautfarbener, noch dünnerer Tüll, der über das gesamte Kostüm drüberkomme. Damit werde das Kleid noch besonderer.

Kostüme Pelleas und  Melisande

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Magdalena Woschitz sagte, der Intendant habe sie angerufen und ihr von der Chance erzählt, die Entwürfe zu schneidern und sie sei gleich begeistert gewesen. Die Arbeit mit Lacroix sei nicht so anders gewesen, als mit anderen Designern, es sei halt der große Name des Modeschöpfers. Die Materialien seien noch etwa feiner, auch der spezielle Stil von Lacroix erfordere viel Handarbeit. Im Kleid mit dem Rüschenwurf seien sicherlich bis zu 30 Meter Stoff verarbeitet worden, so Woschitz.

Lacroix begeistert von Klagenfurter Werkstätten

Von Beginn an habe es Kontakt mit Paris gegeben, zwei Assistenten von Christian Lacroix waren in Klagenfurt, um die Entwürfe genauer zu erklären. Die Vorbereitungen dauerten einige Wochen, bis es eine Grundbasis eines Kleides gegeben habe, so Woschitz. Laut Intendant Scholz habe es mehrere Reisen nach Paris gegeben, um die Kostüme dem Designer zu zeigen, sie seien auch dort fertiggestellt worden. „Mit Lacroix gab es enge Zusammenarbeit, er war begeistert von unserer Werkstätten, da sind wir stolz darauf.“

Kostüme Pelleas und  Melisande

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Woschitz erinnert sich an die Anprobe mit der Hauptdarstellerin: „Das war nicht so anders als bei uns, aber es war eine ganze Eskorte mit dabei. Ich war mit der Anprobe so beschäftigt, dass ich gar nicht so drauf geachtet habe.“ Die Produktion in Paris ist beendet, nun werden die Kostüme an die Darsteller in Klagenfurt angepasst. Es sei nur um die Länge gegangen, die Passform sei in Ordnung gewesen, so Woschitz.

Pélleas et Mélisande von Claude Debussy feiert am Donnerstag Premiere am Stadttheater Klagenfurt.

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