Vida-Ultimatum für Rot-Kreuz-Präsident

Die Gewerkschaft erhöht den Druck auf Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy. Diesem wird bis nächste Woche Zeit eingeräumt, ein Gesprächsangebot zum Thema Zulagen anzunehmen, um eine „endgültige Eskalation“ zu vermeiden.

Im Roten Kreuz rumort es weiter. Denn die Mitarbeiter wollen offenbar nicht von ihren Forderungen nach einer Sonntags- und Nachtzulage für den Rettungsdienst sowie bezahlter Pausen für alle abgehen. Nun richtet sich die Gewerkschaft in einem offenen Brief an Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy und fordert diesen zu Verhandlungen auf. Ambrozys kategorisches „Nein“ sei angesichts „berechtigter Forderungen und Wünsche der Mitarbeiter“ nicht akzeptabel - insbesondere Frauen würden stark benachteiligt. Ambrozy solle deshalb gemeinsam mit Gewerkschaft und Betriebsrat auf Lösungssuche gehen.

"...steuerst auf schweren Arbeitskonflikt zu"

In dem Brief der Gewerkschaft heißt es vom vida-Landesvorsitzenden Hermann Lipitsch: „Dieses ‚Nein‘ lässt keinen Raum für das Suchen nach einer gemeinsamen Lösung und vermittelt den Beschäftigten das Gefühl, es mangele Dir an Wertschätzung für sie. Ein Gefühl, das durch das langjährige Fernbleiben von den Kollektivvertragsverhandlungen im Bund noch verstärkt wird. Damit steuerst Du unweigerlich auf einen schweren Arbeitskonflikt zu, da diese Forderungen mit Sicherheit nicht davon weggehen werden, dass Du Dich konstruktiven Gesprächen verschließt.“

Antwort „bis spätestens 31. Jänner“ erbeten

Die Gewerkschaft sei dazu bereit, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die zum einen die „finanziellen Spielräume“ der NGO Rot Kreuz berücksichtigten und zum anderen den Wünschen der Mitarbeitern Rechnung tragen würden. Der vida-Brief an Ambrozy endet mit der Bitte „um Antwort bis spätestens 31.Jänner 2019“.

Zuletzt hatten Rot Kreuz-Mitarbeiter im Klagenfurter Frühverkehr um Solidarität für ihre Forderungen geworben - mehr dazu: Rotkreuz-Mitarbeiter protestierten (kaernten.ORF.at; 22.1.2019).

Ambrozy: Habe Brief noch nicht erhalten

Auf Nachfrage hieß es von Peter Ambrozy gegenüber dem ORF Kärnten, er habe den Brief noch gar nicht erhalten und er werde sich auch erst dann dazu äußern, wenn ihm dessen Inhalt bekannt geworden sei. Prinzipiell würden Verhandlungen in Wien geführt, mit Druck lasse sich nichts erreichen. Angesprochen auf die geforderten Zulagen hatte Ambrozy zuletzt auf eine eben erzielte dreiprozentige Erhöhung bei den KV-Verhandlungen verwiesen.

„Berechtigte Forderungen“: FPÖ für mehr Kontrolle

Die FPÖ gibt in einer Aussendung LR Beate Prettner die Schuld: die Politik der Sozialreferentin schaffe „mehrere Klassen von Mitarbeitern“.

Kärntens FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann."Für Pflegefachkräfte in den Landesspitälern gibt es bessere Regelungen als für jene der Sozialhilfeverbände. Am schlechtesten dran sind Rot-Kreuz-Sanitäter- und -Pfleger".

Es sei „nicht erklärbar“, so Darmann, warum Zulagen für Nachtdienste, welche etwa in Landesspitälern oder SHV-Heimen „selbstverständliche Gehaltsbestandteile“ wären, Sanitätern beim Roten Kreuz Kärnten nicht gewährt würden. Darmann vermisst hier die Kontrolle der zuständigen SPÖ-Referentin. Es wäre Aufgabe des Landes, einheitliche Regeln für alle Angehörigen der Gesundheits- und Sozialberufe festzulegen.