Weniger Feinstaub: Luftgüte verbessert

In den vergangenen Jahren ist laut einer aktuellen Statistik die Luftgüte in Klagenfurt, aber auch in ganz Kärnten, besser geworden. Weniger Verkehr und Hausbrand haben die Feinstaubkonzentration reduziert.

Nach dem Verordnungsentwurf über belastete Gebiete zum Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz (UVP-Gesetz) des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus zählen das Klagenfurter Becken und das Lavanttal nicht mehr zu den sogenannten „belasteten Gebieten“ in Österreich. Nach dem Entwurf ist nur noch ein Gebietsstreifen von 35 Metern entlang der Süd-Autobahn im Norden von Klagenfurt, weiterhin als „belastetes Gebiet“ hinsichtlich des Luftschadstoffes Stickstoffdioxid ausgewiesen. Generell habe sich die Luftqualität nicht nur in den beiden Problemregionen, sondern in ganz Kärnten verbessert, sagte Umweltreferentin Sarah Schaar (SPÖ).

Feinstaub Klagenfurt Straßenverkehr Individualverkehr

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Weniger Verkehr und Hausbrand haben die Bealstung reduziert

17 Tage mit Feinstaubbelastung im Jahr

In Klagenfurt ist in den vergangenen zwölf Jahren vor allem die Feinstaubkonzentration zurückgegangen. 2017 und 2018 gab es in der Landeshauptstadt immer noch 17 Tage mit Überschreitungen. 2005 waren es noch 82 Tage. Die Klagenfurter Bürgermeisterin Marie Luise Matthiaschitz (SPÖ) sagte, die optimierte Straßenreinigung und der Winterdienst hätten dazu beigetragen, dass weniger Feinstaub entsteht. Außerdem gebe es mehr Fernwärmeanschlüsse und damit weniger Hausbrand, die Fernwärme werde zudem nicht mehr mit Schweröl sondern mit Gas betrieben und auch die erneuerte Busflotte der Stadt laufe sauberer.

„Wir haben verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet, eine davon ist die Burggasse. Nach dieser Erfolgsmeldung ist für mich auch die Diskussion, die Burggasse wieder auf zu machen, obsolet. Wir wissen, dass in der Vergangenheit 10.000 Autos durch die Burggasse gefahren sind, heute sind es 2.500 und das ohne, dass eine signifikante Verlagerung des Verkehrs auf andere Straßenbereiche zu bemerken ist“, sagte die Bürgermeisterin.

Weniger Hausbrand durch mehr Fernwärme

Nicht nur Klagenfurt, sondern auch das Lavanttal komme jetzt aus der Liste der Problemregionen in Sachen Luftgüte, sagte Barbara Pucker von der Umweltabteilung des Landes. „Hier greift vor allem die Sonderförderung des Landes für Fernwärmeanschlüsse. Da merken wir sehr deutlich, dass die Hausbrandemissionen zurück gegangen sind. Wir merken auch verschiedene verkehrsberuhigende Maßnahmen der betroffenen Stadtgemeinden.“ Die 100 km/h-Beschränkung auf der Nordumfahrung werde als Maßnahme für die Luftgüte bleiben müssen, sagte Pucker. Die Stickstoffdioxidbelastung sei daran schuld.

Feinstaub Klagenfurt Biomassekraftwerk

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Mehr Fernwärmeanschlüsse verringern Schadstoffe durch Hausbrand

Anforderungen für UVP werden gelockert

Das Umweltministerium verordnete für Klagenfurt und das Lavanttal wegen der bisher schlechten Durchschnittswerte strengere Auflagen. Das werde jetzt gelockert, sagte Umweltreferentin Schaar. „Es bedeutet einerseits eine bessere Luftqualität für Kärnten und auf der anderen Seite natürlich auch einen Gewinn für den Wirtschaftsstandort.“ So gelten beispielsweise bei UVP-Verfahren künftig nicht mehr die halben Schwellenwerte, sondern es können die normalen Schwellenwerte herangezogen werden.