Neujahrsempfang der Landesregierung

Die Kärntner Landesregierung hat am Montagabend zum Neujahrsempfang nach Velden geladen. Mehr als 1.400 Gäste aus Politik, der Wirtschaft, Einsatzorganisationen, Kultur und Gesellschaft folgten der Einladung.

Es wurde Bilanz gezogen über die ersten neun Monate Arbeit in der neuen SPÖ-ÖVP-Koalition in Kärnten und es war gleichzeitig der Versuch, möglichst viele gesellschaftliche Gruppen einzubeziehen. Beim Empfang im bis auf den letzten Platz gefüllten Casineum Velden wurde dies durch die Zuspielung einer Vielzahl von Selfies und Videos von Bürgern mit deren Überlegungen, Sorgen und Wünschen gezeigt. Kinder, Eltern, Unternehmer, Funktionäre, Sportler, Musiker und viele andere kamen zu Wort.

Neujahrsempfang Casineum SPÖ ÖVP Landesregierung

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Die Gäste warteten auf den Einlass...

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...und wurden persönlich von den Regierungsmitgliedern begrüßt

Der Schauspieler Jürgen Maurer, bekannt aus seiner Rolle „Harry Pinter, Drecksau“ in der er die Eishockeylegende verkörpert, kam persönlich, um seine Botschaft loszuwerden. Es war eine Liebeserklärung an Kärnten und eine politische Botschaft. Er hoffe, dass die erfolgreich begonnenen Aufräumarbeiten so weitergehen und dass derjenige, der sich dabei schmutzig machen muss, nicht als der gelte, der den Schmutz verursacht habe.

Jürgen Maurer

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Jürgen Maurer mit Moderator Marco Ventre

Statements der Regierungsmitglieder

Die Regierungsmitglieder erläuterten danach ihre Ziele für Kärnten in kurzen Statements. LH-Stellvertreterin Gaby Schaunig hob die technologische Entwicklung Kärntens hervor und die hohe Forschungsquote, die Kärnten mittlerweile vorweisen könne. Wir gehören zu den top Regionen Europas und werden diese Position auch ausbauen." Ein wesentliches Anliegen sei ihr jedoch, die Lehre als Ausbildungsform für junge Menschen im Land, daher gebe es eine eigene Lehrlingsmesse von 31. Jänner bis 2. Februar.

ÖVP-Landesrat Martin Gruber sprach zum Investitionsstau im Straßenbaureferat. Es gebe laut Gruber einen Rückstand von rund 700 Mio. Euro an Investitionen in das Landesstraßennetz. Sie seien eine Lebensader im Bundesland, daher gebe es eine Straßenbauoffensive.

„Migrationsstrategie entwickeln“

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betonte in seinem 20-minütigen Referat mehrfach Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor und als Notwendigkeit. In schwierigen Situationen wie den Unwettern im Herbst, aber auch im politischen Alltag mit den Sozialpartnern, den Unternehmern und der Industrie. Kaiser sprach auch die Herausforderung durch die drohende Überalterung Kärntens an. Man werde alles tun müssen, um das Niveau des Wohlstandes auch durch viele Zuzüge, ermöglichen. Man werde Feindbildern zum Trotz eine entsprechende Migrationsstrategie entwickeln müssen.

Pflege als Herausforderung

Vor allem das Thema Pflege stelle das Land vor neue Herausforderungen und verlange innovative Lösungen, sagte LH-Stellvertreterin Beate Prettner. Man habe erst kürzlich die Pflegenahversorgung auf völlig neue Beine gestellt und ein österreichweites Vorzeigeprojekt mit den Pflegenahversorgern gestartet. Sie nannte auch die Digitalisierung als neue Chance vor allem in der Gesundheitspolitik.

Danke an Helfer der Unwettereinsätze

Vor allem die Naturkatastrophen Ende 2018 haben Kärnten dramatische Schadensdimension aber auch die Einsatzkräfte und Blaulichtorganisationen vor neue Herausforderungen gestellt. Landesrat Daniel Fellner nutzte die Gelegenheit, noch einmal allen Einsatzkräften zu danken. „Die Katastrophen haben aber auch gezeigt, dass wir eng zusammenarbeiten und dass wir uns auf einem sehr hohen Niveau bewegen, was die Bewältigung der Krise betrifft."

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v.l. Ulrich Zafoschnig, Martin Gruber, Sara Schaar, Gabriele Schaunig, Beate Prettner, Daniel Fellner

Auch Wirtschaftslandesrat Ulrich Zafoschnig sieht die große Herausforderung für Kärnten in der Digitalisierung. „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen und Kärnten mit der Digitalisierung zu einem Standortvorteil verhelfen. Wir können von einer sehr guten Basis ausgehen und werden weiter aufholen."

Arbeit für Natur und Generationen

Als jüngstes Mitglied ist Landesrätin Sara Schaar in dieser neuen Regierung. „Mich freut es, diese herausfordernde Arbeit für Kärnten leisten zu können. Und wir haben bereits etwas geschafft, das 20 Jahre lang ungelöst war. Wir haben in sieben Monaten gemeinsam mit den Grundeigentümern eine Lösung in der Natura 2000-Frage herbeiführen können, womit wir Strafzahlungen der EU entgehen." Im neuen Jahr werde sie verstärkt auf das Generationen-Referat setzen.

Frühere Politiker als Gäste

Im Publikum waren auch die früheren Regierungsmitglieder Rolf Holub (Grüne)und Christian Benger (ÖVP). Für einen schwungvollen musikalischen Rahmen sorgten Lehrer der Musikschulen des Landes Kärnten gesorgt, gemeinsam mit Professoren des Konservatoriums und zwei Solisten, die Titel unter anderem von Peter Alexander interpretierten.