Mathilde Müller: Eine Mutter wie ein Fels

Der in Klagenfurt geborene Sänger und Schauspieler Max Müller ist heute aus Kino, TV und Theater bekannt. Während seines steinigen Weges zur Karriere hielt ein Mensch immer zu ihm: Mutter Mathilde. Der Sohn erfüllte auch die ihr verwehrt gebliebenen Träume.

Mathilde Müller, fast 80 Jahre alt, hielt immer fest zu ihrem Sohn und seinem Traum, Sänger und Schauspieler zu werden. Sie selbst hatte eine glückliche Jugend, harte Lehrjahre, viel Arbeit und wenig Hoffnung, dass ihre eigenen Träume in Erfüllung gehen: „Ich bin eine Diexerin, das sage ich stolz. Die Kindheit war schön, wir waren eher arm, aber sehr glücklich. Wir haben überall spielen können, es waren die Wälder da, voller Beeren und Schwammerln. Wir waren überall, nur nicht daheim.“

Mathilde Müller Kaffee und Kuchen Peter Matha

Privat

Mutter und Sohn

Harte Lehrjahre beim Bauern

Die Lehrjahre waren härter, sie musste weg von Zuhause, zu einem Cousin des Vaters: „Da hat man mir gesagt, dass ich Schneiderin lernen werde. Das hat mein Vater mit dem Cousin ausgehandelt. Leider war es aber dann nicht so, ich habe nur selten nähen dürfen. Da war das Feld und der Stall und alles, wo ich arbeiten musste. Das war in Mittertrixen.“ Nach Hause sei sie nur selten gekommen, das sei eine harte Zeit gewesen. „Ich habe gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken, was ich werden wollte. Gerne wäre ich auf Reisen gegangen, einfach weit fort auf hohe See.“

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Im Geschäft

Immer schon gerne gesungen

Das Interesse für Musik und Literatur hatte sie schon immer: „Das Lied ist einem angeboren, dann lernt man dazu, darf bei einem Chor mitsingen. In Diex gibt es alles gute Sänger, die gibt es selten auf der Welt. Das habe ich geerbt, meine Eltern haben auch schön gesungen.“ Verheiratet war sie auch mit einem Max, einem landauf- und landab bekannten Fieranten, dem „süßen Max“. In Klagenfurt hatte sie einen Treffpunkt, ein kleines Buffet, in dem sich Musikliebhaber wie sie trafen. "Da ist der Polizeichorleiter immer gekommen, wir haben viel gelacht. Beim Heimfahren haben wir immer noch ein Abschiedslied gesungen oder das Lied ‚Weißt Du, wie viel Sternlein stehen‘. Eine so schöne Zeit mit vielen Liedern. Das habe sie ihrem Sohn ganz sicher mitgegeben, erinnert sich Mathilde Müller.

Mathilde Müller Kaffee und Kuchen Peter Matha

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Mathilde Müller heute

„Ich habe ihn so gut verstanden“

Die Wünsche ihres Sohnes Max, Schauspieler und Sänger zu werden, hat sie verstanden. Die Familie habe gesagt, er solle was Gescheites lernen, sie habe aber gesagt, das ist etwas Gescheites, er solle doch Sänger werden oder Schauspieler. „Wenn er das so gern macht, das kommt von Herzen. Ich habe ihn so verstanden, weil ich das auch so gerne gemacht hätte. Aber in Diex nach dem Krieg geboren, da hast du ja keine Chance gehabt.“ Gedrängt habe sie ihn nie, Max habe nichts anderes gewollt. „Wenn man etwas will, dann wird es etwas.“

Mathilde Müller sagt, sie freut sich sehr, dass sie die Karriere und den Erfolg ihres Sohnes noch miterleben dürfe. „Wo es nur geht, wo er auftritt und er mich einlädt, da folge ich ihm. Wir haben ein ganz herzliches Verhältnis, er ruft jeden Tag an und fragt, wie es mir geht. Wir sind schon eher Freunde.“ Mutter und Sohn haben am selben Tag Geburtstag: „Er hat mir eine schöne Freude gemacht, als er daher gekommen ist.“

Max Müller

Max Müller

Sohn Max hat Erfolg

Wenn ein Kind Träume hat, braucht es Unterstützung

Kritik nimmt Max Müller von seiner Mutter immer an, sie hält sich dabei aber zurück: „Er ist selbst so kritisch und will alles richtig machen, da brauche ich nichts sagen. Nur fragen tue ich manchmal.“ Wenn das Kind Träume hat und etwas exotischere Berufswünsche, was rät Mathilde Müller anderen Eltern: „Wenn ein Kind das machen darf, was es sich wünscht, dann wird das was. Wenn man ein Leben lang einem ungeliebten Beruf nachgehen muss, das ist nicht schön. Ich habe gemerkt, der Bub lebt dafür, warum soll er es dann nicht machen.“ Sie habe ihn immer unterstützt, auch wenn es seinem Vater nicht immer gepasst habe.

Würde sie in ihrem Leben etwas anders machen? Sie habe immer gerne gearbeitet, aber manchmal war es zu hart, da hätte sie sich gewünscht, dass es etwas leichter gewesen wäre. Sicher wäre es besser gewesen, einmal auf den Tisch zu hauen, aber dazu hätte sie Unterstützung oder auch eine Förderung benötigt. „Wenn man arm ist und in Diex aufgewachsen, traut man sich nicht, so zu denken.“ Mit ihrem Sohn haben sich auch ihre Träume erfüllt. „Ich freue mich so, weil er glücklich ist mit seinem Beruf.“

Mathilde Müller im Gespräch mit Peter Matha - Audio

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