Chancen der künstlichen Intelligenz

Beim Neujahrsauftakt der Industriellenvereinigung ist man am Montagabend der Frage nachgegangen, wo es bei der künstlichen Intelligenz Chancen für die Kärntner Wirtschaft gibt. Gerade im industriellen Bereich gebe es viele Möglichkeiten.

Den Internetmarkt der künstlichen Intelligenz teilen sich längst Riesen wie Google, Alibaba oder Facebook. Dieser Zug ist Experten zufolge längst abgefahren. Die Chancen für Europa, Österreich und auch Kärnten liegen in der Business-KI, wo sich künstliche Intelligenz in den Bereichen Industrie, Dienstleistung oder Produktion einsetzen lässt.

„Viele Einsatzmöglichkeiten in Industrie“

Clemens Wasner, Experte für künstliche Intelligenz und Gastredner beim Neujahrsauftakt der Industriellenvereinigung, sagte, es handelt sich um eine Basistechnologie, die viele aus wirtschaftlicher Sicht wie die Erfindung des Stroms einordnen oder der Erfindung der Dampfmaschine bzw. des Internets. „Im industriellen Bereich gibt es extrem viele Anwendungsbereiche. Da kann man künstliche Intelligenz dazu einsetzen, dass ich den optimalen Zeitpunkt für eine Maschinenwartung setze, ohne dass sie jemals komplett kaputt geht.“ Auch in der Lagerstandshaltung, der Logistik oder der Buchhaltung lasse sich KI einsetzen.

Land investiert in Glasfaser und Stromnetz

SPÖ-Landeshauptmannstellvertreterin Gaby Schaunig ist Referentin für Digitalisierung: „Künstliche Intelligenz und Digitalisierung sind Themen für jedes Unternehmen, unabhängig von Größe oder Branche. Wir haben in Kärnten Beispiel von Infineon, Intel, bitmovin oder Xamoon hin zu den hidden champions wie mitdenkende Wurstschneidemaschinen aus Kärnten.“ Das Land investiert in diesem Jahr 60 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau von Glasfasernetzen und in die Stromversorgung. Der wichtigste Faktor sind aber Fachkräfte, dabei sind sich alle einig.

Interesse schon im Kindergarten wecken

Laut Industriellenvereinigung muss deshalb schon im Kindergarten das Interesse an Technik, Mathematik und Naturwissenschaft geweckt werden. IV-Präsident Timo Springer sagte, KI sei ein Thema, dass das tägliche Leben durchdringe. Für den Standort Kärnten sei es wichtig, das Thema positiv zu besetzen und zu nutzen. Wenn man an die Infineon-Investition denke, könne das der Initiator sein, damit Kärnten das Technologieland im Süden Österreichs zu werden. Doch dafür brauche es mehr Standortmarketing und Vernetzung von Wissenschaft und Industrie im Land.