Österreichzentrum für Wolf und Bär

Kärnten übernimmt für sechs Monate den Vorsitz der Landesagrarreferenten. Eines der Themen bei der Konferenz in Kärnten am Montag war auch der Umgang mit Wolf und Bär. Ein Österreichzentrum soll beschlossen werden.

Eines der Themen bei der Tagung der Agrarreferenten war der Umgang mit Großraubwild. Es soll ein Österreichzentrum beschlossen werden, denn es sei ein länderübergreifender Umgang nötig, wenn sich die Bestände vergrößern, sagte Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP). 120.000 Euro werden für die Geschäftsstelle des Österreichzentrums in Raumberg-Gumpenstein veranschlagt, 100.000 Euro werden für die Begutachtung von Schadensfällen und DNA-Analysen bereitgestellt, weitere 100.000 Euro sollen in gemeinsame Pilotprojekte wie Herdenschutzmaßnahmen fließen. Die Hälfte der Kosten für die Geschäftsstelle übernimmt dabei die Bundesregierung, den Rest teilen sich die Bundesländer nach einem fixen Berechnungsschlüssel auf, so Informationen des Landes Kärnten.

Agrarreferententreffen

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Kärnten übernimmt den Vorsitz für ein halbes Jahr

Harter Kampf um Agrarbudget

Auch das EU-Agrarbudget ab 2021 wird die Referenten hoch lange beschäftigen. Österreich will da vor allem Mittel für kleiner strukturierte Landwirtschaft sichern, sagte Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die zur Konferenz nach Kärnten gekommen war. Die Kommission habe massive Kürzungen vorgeschlagen, vor allem im Bereich der ländlichen Entwicklung. Daraus werden Umwelt-, Wasser- und Bodenschutzmaßnahmen finanziert, das werde man nicht akzeptieren und hart verhandeln. Sie erhoffe sich „massive Unterstützung“ von den Bundesländern, so Köstinger. Besonders wichtig sei ihr auch die Qualität von Produkten aus bäuerlichen Familienbetrieben, während die EU derzeit eher auf Masse setze.

Ob Schnee, Sturm oder Hochwasser, Unwetterkatastrophen treten häufiger und heftiger auf. Die Schäden gehen oft in die Millionen. Risikovorsorge ist daher ein Thema, mit dem sich die Agrarreferenten künftig noch stärker beschäftigen werden, so Gruber.

Neues Schulangebot für Jungbauern

Am Vormittag besuchte die Ministerin die Lehranstalt Pitzelstätten. Ab dem kommenden Schuljahr gibt es dort ein neues Schulangebot. Die höhere Bundeslehranstalt in Pitzelstätten geht eine Kooperation mit einer Klagenfurter HTL ein. Ziel ist ein agrartechnisches Kompetenzzentrum. Die beiden neuen Ausbildungszweige „Land- und Umwelttechnik“ sowie „Land- Umwelt und Energietechnik“ wurden in der HBLA Pitzelstätten von Landwirtschaftsministerin Köstinger, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) präsentiert. Für Köstinger (ÖVP) bekomme die schon jetzt gute Ausbildung in Pitzelstätten durch die Kooperation mit der HTL Lastenstraße in Klagenfurt einen neuen Schub. „Das ist eine Chance.“

Neue Perspektive für ländliche Jugend

Auch Agrarreferent Gruber sieht Vorteile durch diese Kooperation. Sie gebe der ländlichen Jugend eine neue Perspektive, ihre Ausbildung auch in Kärnten abzuschließen und hier zu bleiben, so Gruber. Für Landeshauptmann und Bildungsreferent Kaiser habe die Politik die Aufgabe, Rahmenbedingungen für die Bildung zu schaffen. In Kärnten arbeiten mehr als 38.000 Menschen in der Landwirtschaft. Die neuen Ausbildungszweige werden durch Zusatzangebote vervollständigt wie etwa Drohnenkurse, Hoftechnik und die Möglichkeit, den Traktorführerschein zu machen.

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