Görtschitztal könnte „Hanf-Region“ werden

Ist der Anbau von Hanf im Görtschitztal möglich? Diese Frage soll jetzt wissenschaftlich geklärt werden. Das Land unterstützt eine Masterarbeit an der Grazer Karl-Franzens-Universität und bietet vier weitere Stipendien für Diplomarbeiten mit den besten Zukunftsideen für das Tal an.

Um das Görtschitztal nach dem HCB-Skandal in eine positive Zukunft zu führen, will die rot-schwarze Regierungs-Koalition in der kommenden Regierungssitzung am Dienstag zwei neue Projekte beschließen. Zum einen soll es Stipendien für Diplomarbeiten geben, die einen Bezug zur Region aufweisen. Andererseits soll die der Anbau von Hanf im Görtschitztal geprüft werden.

Landwirtschaft Hanfanbau

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Ideen für die Zukunft des Görtschitztales gefragt

Aus dem Görtschitztalfonds werden vier Stipendien für Diplomarbeiten vergeben, die einen direkten Bezug zur Region aufweisen. Jede der vier Diplomarbeiten wird dabei mit 5.000 Euro unterstützt. „Studentinnen und Studenten sollen die Möglichkeit bekommen und dazu motiviert werden, interessante Themen für das Görtschitztal zu bearbeiten und zu erforschen. Das ist eine win-win-Situation: Einerseits werden so möglicherweise interessante Ideen für die Zukunft des Görtschitztales erarbeitet, andererseits setzen sich Studenten direkt mit einem wichtigen Stück Heimat auseinander“, so Landeshauptmann Peter Kaiser.

Alle Wissenschaftsbereiche zugelassen

Die Diplomarbeiten können aus jedem wissenschaftlichen Bereich kommen, sie müssen aber einen eindeutigen Bezug zur Region herstellen. Im Rahmen einer Masterarbeit am Institut für Geographie und Raumforschung an der Grazer Karl-Franzens-Universität wird derzeit das Potential eines Anbaus von Hanf im Görtschitztal überprüft. Der Görtschitztaler Masterplan sehe vor allem die Förderung von regionalen Wertschöpfungsketten, insbesondere im Bereich der landwirtschaftlichen Produkte, vor. Daher sei eine Prüfung von Hanf-Anbau in den Gemeinden des Görtschitztales durchaus sinnvoll.

Nachhaltiger Rohstoff

Hanf lässt sich unkompliziert anbauen und ist zur Gänze verwertbar. Das Anwendungsspektrum reicht von der Nutzung der Hanffasern als Rohstoff für die Textilindustrie über die Verwendung von Hanföl bei der Ernährung bis hin zur Nutzung als Baustoff. Gerade in der Industrie seien schnell wachsende Rohstoffe stark gefragt, heißt es vom Land.

Die Landesregierung erwartet sich von der Potenzialanalyse konkrete Ergebnisse, ob der Anbau von Hanf im Görtschitztal positive Effekte für die Region bringen könnte. Als Basis für die geförderten Projekte gilt der Masterplan Görtschitztal 2015+, der den Rahmen für die Neupositionierung des Görtschitztals setzt.

Information

Anträge für Stipendien können beim Zukunftskomitee Görtschitztal eingereicht werden. Welche Arbeiten unterstützt werden, entscheiden die Mitglieder des Zukunftskomitees.