Beschwerden über Pflegekräfte häufen sich

Immer öfter berichten Angehörige über Probleme mit ausländischen Pflegekräften. 54 Beschwerden verzeichnete die Pflegeanwaltschaft in den vergangenen zwei Jahren, etwa die Hälfte betraf die 24-Stunden-Pflege.

Die Klagenfurterin Regina Pack war bei diversen Agenturen auf der Suche nach Pflegepersonal für ihren demenzkranken Mann. Dabei sei sie auf Pflegekräfte gestoßen, die „kein Deutsch sprechen und keine Ausbildung haben“. Eine Pflegefrau hätte ihren Mann nicht einmal waschen oder umdrehen können. „Die Zweite sagte mir, diese Arbeit mache ich nicht, das sei ihr zuviel und in der Nacht würde sie schlafen wollen.“ Ein anderer Pfleger aus dem Osten hätte seine Füße am Tisch gehabt während ihr Mann am Boden lag. „Er hat gesagt, dass mein Mann ins Altersheim gehöre.“

„Die Füße am Tisch“

Regina Pack aus Klagenfurt erlebte ihr blaues Wunder mit Pflegekräften wie sie im ORF-Interview sagte.

Hunderte Agenturen bieten mittlerweile im Internet ihre Vermittlungstätigkeiten an, vermittelt werden dabei vorwiegend Kräfte aus dem Ausland. Das Klagenfurter Unternehmen Harmony & Care versucht, Pflegepersonal und Angehörige auf Basis eines wissenschaftlichen Fragebogens zusammenzubringen. Die Erfahrung zeige aber, dass dies oft bereits an Sprachbarrieren scheitere. Oft werde auch die Biographie der Pflegekräfte gar nicht überprüft, so Anja Silberbauer.

Trick mit der „Klingelmatte“

Auch Alfred Bein aus Klagenfurt machte schlechte Erfahrungen mit ausländischem Pflegepersonal. Seine 93-jährige Mutter sei Tag und Nacht auf die Hilfe von Pflegekräften angewiesen. Sie habe deshalb auch eine sogenannte „Klingelmatte“ vor ihrem Bett liegen, sobald die Frau in der Nacht aufsteht, ertönt ein Alarm. „Ich habe gehört, wie die Pfleger miteinander telefoniert haben und gesagt haben, wenn du in der Nacht schlafen willst, dann schieb die Klingelmatte einfach unters Bett“.

„Politik ist machtlos“

Die Politik kündigte bessere Rahmenbedingungen an, derzeit sei man aber machtlos, sagte am Freitag Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). „Von Seiten des Landes gibt es nur eingeschränkte Kontrollen. Nur auf Wunsch können in Privatwohnungen Kontrollen stattfinden“, so Prettner.

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