Mehr Exporte als Importe in Kärnten

Die Wirtschaftskammer meldet neuerlich einen Anstieg bei den Exporten. Mit einem Plus von 4,6 Prozent zählt Kärnten zu jenen fünf Bundesländern, die eine positive Außenhandelsbilanz - also mehr Exporte als Importe - aufweisen.

Schon im Jahr 2017 hat es mit einem Plus von 7,8 Prozent in Kärnten eine Rekordsteigerung bei den Exporten gegeben. Für die ersten sechs Monaten des Jahres 2018 melden die Unternehmen nun einen Anstieg von 4,6 Prozent. Kärnten hat Waren im Wert von 3,5 Milliarden Euro importiert und Waren im Wert von knapp vier Milliarden exportiert. Daraus ergibt sich in der Außenhandelsbilanz ein Überschuss von knapp 500 Millionen Euro. Jeder zweite Euro, der in Kärnten verdient wird, wird damit im Export erwirtschaftet.

Steigerung in allen Wirtschaftsbereichen

2.800 Unternehmen exportieren ihre Produkte. Neben den großen Betrieben, sind es meist Klein- und Mittelbetriebe, sagt Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. „Wenn man sich die letzten Jahren ansieht, in denen wir Steigerungsraten von fünf, sechs, sieben Prozent gehabt haben und jetzt sind es wieder über vier Prozent, das ist schon eine schöne Zahl.“

Man spüre die Steigerung auch im Land, sagte Mandl. „Etwa bei der Nachfrage nach Arbeitskräften. Das hat natürlich Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche, auf den Bau, den Tourismus, auf Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, weil hier Zugkraft vorhanden ist.“

China nun unter Top Fünf Exportländern

Für Kärnten ist Deutschland nach wie vor das Exportland Nummer Eins, die Exporte dorthin sind um 9,3 Prozent gestiegen. An zweiter Stelle liegen nach wie vor die USA, auch wenn die Exporte dorthin im ersten Halbjahr 2018 um 2,5 Prozent gesunken sind, sagte Meinrad Höfferer, der Leiter der Außenwirtschaftsabteilung in der Wirtschaftskammer. Danach kommen Italien, Slowenien und China. „China - das wir vor einigen Jahren nur im unserer Importstatistik gesehen haben - hat jetzt den Sprung unter die Top fünf Exportländer geschafft, mit einer weiterhin steigenden Tendenz. Das Plus von etwa 40 Prozent ist hauptsächlich auf Maschinenexporte von Kärnten nach China zurück zu führen“, sagte Höfferer.

Delegationen reisen nach China und Südamerika

Künftig gelte es aber sich im Export nicht ausschließlich auf die Hauptmärkte zu konzentrieren, sagte Wirtschaftslandesrat Ulrich Zafoschnig (ÖVP). Eine WIFO-Analyse zeige die wesentliche Herausforderung für die kommenden Jahre: „Die Wachstumspole verlagern sich nach China, Südamerika, Afrika. In den Schwellenländern müssen wir künftig unser Risiko diversifizieren.“

Land und Wirtschaftskammer unterstützen die heimischen Betriebe mit einer gemeinsamen Exportoffensive, für die 800.000 Euro pro Jahr budgetiert sind. So stehen für 2019 im März Wirtschaftsmissionen nach Südamerika (Argentinien, Brasilien, Uruguay) sowie Ende August nach China auf dem Programm.