Leben mit Hühnern

Anna Bucher hält seit vier Jahren in Sirnitz 15 Hühner. Obwohl sie davor Hühner nicht leiden konnte, wuchsen sie ihr ans Herz und sie wurde zur Experten. Künftig möchte sie ihre Tiere als Therapiehühner einsetzen und entsprechend trainieren.

Sobald Anna Bucher das 30 Quadratmeter große Gehege betritt ahnen die Hühner schon, was kommt: Ihre Besitzerin sieht nach dem Rechten und versorgt die Tiere mit Köstlichkeiten. Sie bekommen alles, was in der Küche so übrig bleibt - zum Beispiel Spaghetti, Oregano, Sonnenblumenkerne, Haferflocken und Salat. Wenn die Hühner brav sind bekommen sie als „Nachspeise“ Mehlwürmer, lacht Bucher.

Naturmittel als Antibiotika

Oregano, Zwiebel und Knoblauch halten die Darmflora in Ordnung und wirken wie ein natürliches Antibiotikum, erklärt die Hühnerliebhaberin: „Ich mische ihnen das regelmäßig ins Futter bzw. mische ich zwei bis drei Mal pro Woche Apfelessig in ihre Tränke. Sie halten sich recht gut. Wenn man schaut, dass es sauber ist und dass man kein Antibiotikum und keine Chemie einsetzt. Ich will ja das Ei essen. Außerdem ist alles ein Hobby und nicht auf Ertrag ausgerichtet.“

Abgesehen von dem, was die Sirnitzerin jetzt den Hühnern bringt, liegen sehr viele Körner im Freiluftgehege umher. Weizenbruch, Mais und Gerste sowie Sonnenblumenkerne. „Sie brauchen im Winter eine etwas fettere Kost als im Sommer.“ Damit die Hühner nicht frieren, sind im Gehege Wärmeplatten angebracht.

Mann wurde zum „Trost“ Namensgeber für Hahn

Früher konnte sie Hühner nicht leiden, vor allem das Gegackere ging ihr auf die Nerven. Heuer im April werden es vier Jahre, dass sich Anna Bucher Hühner anschaffte - in erster Linie, um die Küchenabfälle besser verwerten zu können: „Ich leide seit 20 Jahren an Zöliakie. Es bleibt immer sehr viel Brot übrig. Ich bekam dann die Hühner zum Geburtstag. Mein Mann sagte, er ziehe aus, wenn die Hühner ins Haus kommen. Ich dachte mir dann mit meinem Sohn, wir probieren es einfach. Entweder die Hühner oder er. Mittlerweile hat er selbst Hühner dazu gekauft und Ställe für die gebaut. Er ist jetzt auch ein Hühnerfan.“

Alle Hühner haben einen Namen, einer der drei Hähne heißt sogar nach Buchers Ehemann Walter. „Die Tiere wollen die Rangordnung immer einhalten. Wenn dann kein Hahn dabei ist, raufen sie. Es gibt immer wieder welche, die höher gestellt sind und welche darunter. Wenn der Hahn dabei ist, geht es eigentlich ganz gut.“

Therapietour mit Hühnern geplant

Alle Hühner haben einen Namen und einer der drei Hähne heißt sogar gleich wie Anna Buchers Ehemann Walter. „Die Tiere wollen die Rangordnung immer einhalten. Wenn dann kein Hahn dabei ist, raufen sie. Es gibt immer wieder welche, die höher gestellt sind und welche darunter. Wenn der Hahn dabei ist, geht es eigentlich ganz gut.“

Sie setze sich oft zu ihren Hühnern ins Gehege und beobachte sie beim Fressen oder Baden im Sand, sagt Bucher. Dabei seien die unterschiedlichen Charaktere der Tiere auffallend. Zwei, drei Hühner lassen sich sogar streicheln. „Ab Juli bin ich in Pension. Mein Ziel ist es, mit den Hühnern eine Therapie-Tour durch Altersheime zu machen. Vorher muss ich sie noch zähmen. Das ist natürlich ein Haufen Arbeit, aber es wäre sicher für die alten Leute und auch für mich ein Highlight.“

Menschliche Gesellschaft in Maßen erwünscht

Über menschliche Gesellschaft würden sich die Hühner sich freuen, sagt ihre Besitzerin. Wenn zwei, drei Personen zu ihnen ins Gehege gehen sei das überhaupt kein Problem: „Mich besuchen aber zwei Mal im Jahr die Kinder der Nachmittagsschule. Dann sind so zwölf bis 14 Kinder da und füttern die Hühner. Da geht es dann schon etwas stressiger für die Hühner zu.“

Hühnerfamilie wächst ständig

Im Gehege laufen verschiedene Hühner herum - braune, schwarze und „gesperberte“: „Das ist eine Amrock, sie trägt den Namen Rocky. Meistens leite ich ihre Namen von den Rassen ab. Ich schaue immer wieder, dass ich verschiedene Rassen habe. Ich kaufe sie auf Messen, da kostet ein Stück an die 30, 40 Euro. Jetzt haben wir gerade selber wieder Hühner zum Brüten. Aber wenn ich irgendwo eine schöne Henne sehe, nehme ich sie einfach mit.“

Katzenklo ermöglicht ungestörtes Eierlegen

Das Gehege hat auch einen Innenbereich, wo die Hühner die Nacht verbringen. In zwei Katzenklos können Eier gelegt werden, schildert Bucher: „Das ist praktisch, weil ich sie aufheben und woanders hinstellen kann, wenn sie gerade brüten. Ich kann sie auswaschen und sauber machen.“ Sind die Hühner fertig mit dem Eierlegen, machen sie auf sich aufmerksam: „Als Freude und Mitteilung für die anderen, dass sie gelegt haben.“ Hühner haben das Leben von Anna Bucher verändert. Sie sagt, dank der Tiere gelinge es ihr, besser vom Alltag abzuschalten. Ein Leben ohne könne sie sich nicht mehr vorstellen.

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• Erhöhter Einheitswert belastet Landwirte (kaernten.ORF.at; 4.4.19)