Das sind die „Top 12“- Storys 2018

Nun gut: Quantität ist beileibe nicht alles. Trotzdem verraten uns die „meistgeklickten“ Storys des fast abgelaufenen Jahres doch so einiges darüber, welche Geschichten Kärnten im Jahr 2018 bewegt haben.

Ein veritabler Kirchenstreit, Magen-Darm-Infektionen die einen Großalarm am Flughafen auslösen, eine Natur außer Rand und Band und politische Krebsgänge - das Jahr 2018 lieferte in vielerlei Hinsicht Gesprächs- und damit auch „Schreibstoff“ für kaernten.ORF.at.

Jänner: Mit Babybauch in der Spitzenpolitik

Familienfreundlich ist die Arbeit in der Spitzenpolitik bekanntlich nicht gerade - wohl mit ein Grund dafür, dass Babybäuche eher rar gesät sind. Umso größer ist die Überraschung, als Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) im Jänner mitteilt, ein Kind zu erwarten.

Köstinger kündigt an, im Sommer acht Wochen in Mutterschutz gehen zu wollen. Weil das Mutterschutzgesetz nicht für Ministerinnen gilt, will sie sich für eine Karenzregelung für Politiker stark machen. Übrigens: Als erste Ministerin schwanger geworden ist Köstinger nicht, das war 2006 BZÖ-Justizministerin Karin Gastinger (BZÖ) - mehr dazu in Elisabeth Köstinger erwartet erstes Kind.

Wintereinbruch und Schneechaos im Februar

Ein Italien-Tief bringt im Februar den Winter nach Kärnten zurück. In den Bergen fällt bis zu ein Meter Neuschnee, in den Tälern sind es immerhin stellenweise bis zu 30 Zentimeter.

Die Folge? Das sprichwörtliche Schneechoas: Zahlreiche Unfälle, liegengebliebene Lkws und blockierte Fahrspuren. Das Winterwetter beschert damit auch den Einsatzkräften einen Großeinsatz - mehr dazu in Schneefall: Kettenpflicht und blockierte Straßen.

Feuer-Inferno zerstört Schleifmittel-Fabrik

Der Rauch war sogar in Velden noch wahrnehmbar: Ein Großbrand zerstört im März Teile der Schleifmittel-Fabrik 3M in Villach. 80 Mitarbeiter der Nachtschicht verlassen das Gebäude gerade noch rechtzeitig. Die riesige Produktionshalle wird eingeäschert. Ein Feuerwehrmann wird bei dem Einsatz verletzt, rund 300 stehen unter schwerem Atemschutz im Einsatz, um das Werk zu retten - mehr dazu in Fabrik bei Großbrand schwer beschädigt.

Bis heute ist die genaue Brandursache nicht geklärt. Trotz Millionenschadens entschließt sich der amerikanische Mutterkonzern zur Erleichterung der Kärntner Wirtschaft zum Wiederaufbau.

„Grüß Gott und Auf Wiedersehen“ im April

Gerade einmal vier Minuten dauert Christian Bengers Pressekonferenz am 4. April - dennoch bringt sie den wenige Tage zuvor geschlossenen Koalitionspakt zwischen SPÖ und ÖVP gehörig ins Wanken. Denn der damalige ÖVP-Parteichef verkündet überraschend seinen Rücktritt. Benger hatte nach der Landtagswahl zwar als „angezählt“ gegolten, eine ÖVP-interne Obmanndebatte dennoch wiederholt dementiert - mehr dazu in Nach Benger-Rücktritt wackelt Koalition.

Die SPÖ zeigt sich ob der Vorgänge beim Juniorpartner gar nicht „amused“ und schließt Neuverhandlungen mit anderen Parteien zuerst nicht aus. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sieht im Rücktritt Bengers die Folge „enormen Drucks aus Wien“ - schließlich bleibt aber alles beim Alten und die ÖVP unter neuer Führung mit im Regierungsteam.

Mai: Angst und Schrecken nach Überfall im Wald

Weil eine 20-Jährige angibt, in einem Wald bei St. Jakob im Rosental von zwei Männern überfallen und mit einem Messer verletzt worden zu sein, herrschen im Mai Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Vor allem Frauen der umliegenden Dörfer trauen sich nicht mehr alleine in das Naherholungsgebiet.

Die Ermittlungen im Landeskriminalamt laufen auf Hochtouren, am Tatort werden akribisch Spuren gesichert, die Fahndung nach den Tätern - einer soll auch vom Hund der Frau gebissen worden sein - bleibt aber bis heute erfolglos - mehr dazu in Überfall im Wald: Frau außer Lebensgefahr.

„Tsunami from heaven“ über dem Millstätter See

Solche Bilder bekommen selbst Meteorologen nicht alle Tage zu sehen: Ein Wolkenbruch über dem Millstätter See zieht im Juni die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Das Video über dem „Tsunami from heaven“ des Mölltalers Peter Maier geht auch im Netz viral - mehr dazu in Wetterphänomen: Wolkenbruch auf Video.

Ende gut, alles gut: Kind aus Bergnot gerettet

Eine sechsstündige Wanderung in der Schobergruppe war für eine Zwölfjährige im Juli diesen Jahres zu viel: Die Kräfte des Mädchens reichten nicht mehr für den Rückweg, es kann nach der Wanderung über den Wiener Höhenweg in Richtung Adolf-Noßberger-Hütte bis zur Hornscharte vor Erschöpfung nicht mehr weitergehen - mehr dazu in Erschöpftes Kind aus Bergnot gerettet. Der Vater des Kindes setzt in 2.950 Meter Seehöhe einen Notruf ab, beide werden nach einer Seilbergung vom Polizeihubschrauber wohlbehalten ins Tal gebracht.

Großeinsatz am Flughafen wegen Darm-Infektion

Eine Infektion mit E.Coli an Bord eines Flugzeuges sorgt im August für Aufregung am Klagenfurter Flughafen. Gut die Hälfte der 87 Passagiere klagt über Fieber und Übelkeit, einige müssen sich während des Fluges von Lemberg nach Klagenfurt übergeben. Weil zunächst nicht klar ist, was das Unwohlsein bei den Flugpassagieren auslöst, tritt das Gesundheitsamt auf den Plan.

Was folgt, ist beinahe filmreif. Denn die Reisegruppe - es handelt sich um Mitglieder der Lehrergewerkschaft auf Geschichtsreise - wird am Flughafen von einem Großaufgebot an Einsatzkräften empfangen - mehr dazu in Großeinsatz wegen Magen-Darm-Infektionen.

Fehlerhaftes Schulbuch als Aufreger im September

Das Team Kärnten (TK) übt zu Schulbeginn Kritik an einem Buch für den Sachunterricht in der Volksschule. Das Buch strotze vor Fehlern: Ein Name sei falsch geschrieben, ein Bild falsch betitelt, eine angeführte Veranstaltung gebe es gar nicht mehr, heißt es.

Verlag und Bildungsministerium kündigen daraufhin an, das Buch auszutauschen - mehr dazu in Fehlerhaftes Schulbuch wird ausgetauscht.

Angst vor Hochwasser hält Kärnten in Atem

Ende Oktober hält die Angst vor einem Hochwasser ganz Kärnten in Atem. Anhaltend starker Regen hat die Pegel in den Flüssen Drau, Gail und Möll stark ansteigen lassen, es werden 30 bis 100-jährliche Hochwasser befürchtet. Um eine Überschwemmung Lavamünds zu verhindern, leert der Verbund das Staubecken Edling - mehr dazu in Hochwasser: Steigende Pegelstände.

Die Rechnung geht auf: Lavamünd entgeht um Haaresbreite einer Überschwemmung. Dafür wird Oberkärnten hart getroffen - das Lesachtal wird tagelang von der Umwelt abgeschnitten, auch im Möll- und im Gailtal entstehen Schäden in Millionenhöhe.

Patientengefährdung: „Fristlose“ für Primar am LKH

Viele offene Fragen bleiben nach der fristlosen Entlassung und dem Tod eines Primarius in Villach im November. Der 54 Jahre alte Gynäkologe war nur ein Jahr am LKH tätig. Als Begründung für seine Entlassung gibt die Leitung der Kabeg eine „potenzielle Gefährdung der Patientensicherheit“ durch die „mutwilligen Nichteinhaltung von Standards und Behandlungsrichtlinien im Bereich der Geburtshilfe“ an. Besonders tragisch: Der Betroffene nimmt sich kurz nach seiner Entlassung das Leben.

Ein Kirchenstreit zum Jahresende

Ganz und gar nicht friedlich geht das Jahr 2018 für die Katholische Kirche Kärnten zu Ende. Es werden schwere Vorwürfe gegen das „System Schwarz“ erhoben - die jetzige Kärntner Kirchenführung rechnet mit der Ära des ehemaligen Kärntner Bischofs ab. Die Vorwürfe betreffen dessen Amtsführung und Lebensstil - mehr dazu in Diözese spricht von „System Schwarz“.

Ein Ende des kircheninternen Streits scheint auch zu Silvester nicht in Sicht. Nun soll ein Visitator Roms - es handelt sich um den Salzburger Erzbischof - die „Ära Schwarz“ genau unter die Lupe nehmen. Fortsetzung folgt - mit Sicherheit. Prosit 2019!