Junge Lenker seltener betrunken am Steuer

Punsch, Glühwein und Jägertee haben vor Weihnachten Hochsaison. Heuer fällt bei Kontrollen auf, dass jüngere Lenker ihr Auto eher stehen lassen, wenn sie Alkohol konsumierten. Die Problemgruppe ist zwischen 30 und 60 Jahre alt.

Vor allem Verkehrsteilnehmer zwischen 30 und 60 Jahren würden sich häufig selbst überschätzen, sagt Adolf Winkler, der Leiter der Verkehrspolizei. Bei Kontrollen geraten sie häufig ins Visier der Beamten. In den letzten Jahren zeigt sich, dass gerade diese Altersgruppe besonders aggressiv reagiert, wenn Alkohol im Spiel ist und sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht wird.

Auch wenn im Großen und Ganzen das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer steige, dass Alkoholkonsum die Wahrnehmungsfähigkeit einschränkt, nimmt dennoch jedes Jahr im Dezember die Zahl der Alkounfälle zu. Im Vorjahr wurde in Kärnten jeder neunte Verkehrsunfall von einem Alkolenker verursacht, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ).

Unfallrisiko steigt mit jedem Promille

In Österreich gilt die 0,5 Promille-Grenze, wenn man sich noch ans Steuer eines Autos setzen will. Verkehrspsychologen empfehlen trotzdem, vor einer Autofahrt keinen Alkohol zu konsumieren, denn die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt ab, je mehr man trinkt. Gratzer: „Hier zeigen Untersuchungen, dass auch bei 0,5 Promille bereits das Unfallrisiko doppelt so hoch ist wie bei 0,0 Promille. Ein Promille, das ist schon eine starke Alkoholisierung, da ist das Unfallrisiko sieben Mal so hoch, bei zwei Promille sogar 35 Mal so hoch.“

Christian Rumpelnig, Fachgruppenobmann der Taxilenker in der Wirtschaftskammer, sagt, der Umsatz der Taxilenker steige um die Weihnachtszeit um die 20 Prozent. Die meisten Kunden würden nach wie vor telefonisch ein Taxi bestellen. Eigene Apps, über die man auch per Handy ein Taxi in der Nähe anfordern kann, funktionieren in Kärnten nur vereinzelt, zum Beispiel in Villach.

VCÖ: Busgeld für Sammeltaxis einsetzen

Der VCÖ fordert daher Städte und Gemeinden auf, alternative Angebote zu schaffen, so Christian Gratzer: „Wir brauchen mehr Anruf-Sammeltaxis, wir brauchen mehr Gemeindebusse, auch Discobusse, um eine gewisse Sicherheit zu gewährleisten. Wir sehen auch, dass dort, wo es diese Angebote gibt, gerade auch bei den Jüngeren, die Zahl der Unfälle zurück geht.“ Der VCÖ schlägt vor, „dass man einen Teil aus den Einnahmen aus den Verkehrsstrafen für solche Projekte zweckwidmet.“ Bis zum Ende des Faschings und der Ballsaison finden regelmäßige Schwerpunktkontrollen statt.