Mehr Geld für bessere Kripo-Kurse gefordert
Geäußert wird diese Kritik nur hinter vorgehaltener Hand, aber die Polizei-Gewerkschaft bestätigt gegenüber dem ORF Kärnten massive Einsparungen, die schon in das Jahr 2005 zurückreichen, als Polizei und Gendarmerie zusammengelegt wurden.
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Kriminalisten befürchten Knick bei Aufklärungen
Angesichts einer bevorstehenden Pensionierungswelle würden die Probleme nun sichtbar, so Bruno Kelz von der FSG. Er ist Vorsitzender der Polizeigewerkschaft und sagt, das Problem werde durch die Altersstruktur jetzt erst massiv schlagend: „In den nächsten Jahren werden viele Kriminaldienstbeamte in Pension gehen - so wie auch in allen anderen Bereichen. Der Personalstand hat sich bis jetzt kaum verändert. Die Kollegen, die jetzt noch im Kriminaldienstbereich tätig sind, haben zu einem Großteil noch die alte Ausbildung hinter sich gebracht.“
Die Gewerkschaft befürchtet einen Knick in der Aufklärungsquote, wenn nicht wieder mehr Geld in die Ausbildung junger Kripobeamter investiert wird. Ganze zehn Monate dauerte die Kripo-Ausbildung vor dem Jahr 2005. Am Ende musste eine kommissionelle Prüfung abgelegt werden.
Mehrmonatige Ausbildung ab kommendem Jahr
Auf Nachfrage heißt es dazu vom Innenministerium, dass „die Einführung einer umfassenderen und eigenständigen Kriminalistenausbildung [...] sofort nach Regierungsbildung in Angriff genommen (worden) (sei). Dies (sei) einer der ersten Aufträge von Innenminister Herbert Kickl (gewesen).“
Schon 2019 werde es wieder einen mehrmonatigen Ausbildungs-Kurs für Kripobeamte geben. Die Arbeiten dafür würden „auf Hochtouren“ laufen, heißt es vom Innenministerium. Für die Gewerkschaft kommt die Maßnahme allerdings zu spät. Beim Landespolizeikommando spricht man unterdessen von einem normalen Generationenwechsel.
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Ausbildungsplanstellen sollen Verbesserung bringen
Durch sogenannte Ausbildungsplanstellen sollen zusätzliche Personalressourcen frei werden. Polizeisprecher Rainer Dionisio: „Bis jetzt war es so, wie es in den meisten Organisationen üblich ist: Wenn jemand in Pension geht, kann jemand Neues aufgenommen werden. Die Ressortleitung hat uns in Aussicht gestellt, dass wir in Zukunft Ausbildungsplanstellen bekommen werden. Das bedeutet, dass wir dann zusätzlich Leute aufnehmen können, die in der Ausbildung sind und auf den Dienststellen, im praktischen Arbeitsbetrieb, dann auch nicht fehlen können. Das ist eine Verbesserung, auf die wir warten und auf die wir uns natürlich freuen.“
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Die vom Innenministerium für das nächste Jahr in Aussicht gestellte bessere Ausbildung für die Kripo sei aber jedenfalls zu begrüßen.