22-Jährige mit langer Liste an Delikten

Eine 22-Jährige ist am Freitag wegen Suchtgifthandels, Raubes, Diebstahls, Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu 2,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Staatsanwältin Daniela Zupanc legte der 22-Jährigen den Verkauf von vier Kilogramm Cannabis, 68 Gramm Heroin und einer geringen Menge Kokain zur Last. Außerdem wurde der Frau auch vorgeworfen, einem Taxifahrer 30 Euro geraubt und gleich darauf in einem Gasthaus eine Handtasche mit 150 Euro Bargeld gestohlen zu haben. Als sie kurze Zeit später festgenommen und in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert wurde, trat sie einer Polizistin gegen das Knie. In der Wohnung der 22-Jährigen wurde auch ein verbotener Schlagring gefunden.

In Drogenmilieu abgerutscht

Die Angeklagte bekannte sich vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richter Gernot Kugi schuldig und erzählte von ihrem Abrutschen ins Drogenmilieu. Als Gymnasiums-Schülerin mit guten Noten habe sie mit Mobbingattacken zu kämpfen gehabt, sie begann zu trinken, mit 15 Jahren folgten Cannabis, später Kokain und Heroin. Sie brach eine Lehre ab und begann, selbst Drogen zu verkaufen, um ihre Sucht zu finanzieren. Die Lehre habe sie später über das AMS abgeschlossen - doch ihre Sucht habe sie immer noch am Vorankommen gehindert.

Im Mai 2018 habe sie schließlich dringend Geld gebraucht: „Einem meiner Dealer habe ich Geld geschuldet. Er hat gesagt, dass ich ihm das zurückzahlen oder in seinem Bordell abarbeiten muss“, sagte sie. Also habe sie versucht, einem Taxifahrer die Brieftasche zu entreißen, weil der sich wehrte, entkam sie aber nur mit ein paar Scheinen. Nach dem Diebstahl in dem Lokal wurde sie festgenommen.

22-Jährige hat Aggressionsproblem

Die 22-Jährige ist wegen Aggressionsdelikten bereits zweifach vorbestraft. „Kann es sein, dass Sie ein Aggressionsproblem haben?“, fragte Kugi die Angeklagte. „Ja, schon. Ich würde aber auch eine Therapie machen. Auch was meine Drogensucht angeht“, antwortete die Frau. Bereits zu Beginn ihrer Abhängigkeit habe sie immer wieder versucht, einen Entzug zu machen, was aber nie geklappt habe.

„Meine Mandantin hat nicht nur selbst ein massives Problem gehabt, sie ist auch noch in falsche Kreise abgerutscht“, sagte Verteidiger Philipp Tschernitz in seinem Plädoyer. Zu dem Raub und dem Diebstahl habe sie sich hinreißen lassen, so Tschernitz, der für Therapie statt Strafe plädierte - es sei wichtig, dass sie sich auf die Therapie konzentrieren könne. Das funktioniere wesentlich besser als in einer Justizanstalt - die 22-Jährige sei auch während ihrer Zeit in Untersuchungshaft an Cannabis und Kokain gekommen. „Ich will neu anfangen und mein altes Leben abschließen“, sagte die Angeklagte in ihrem Schlusswort.

Bereits dritte Verurteilung

Richter Kugi verwies in seiner Urteilsbegründung darauf, dass die Frau bereits zum dritten Mal verurteilt wurde, ihre Taten habe sie auch noch während einer offenen Probezeit begangen, außerdem habe sie über drei Jahre hinweg Drogen verkauft. Bei einem Strafrahmen von sechs Monaten bis fünf Jahren Haft habe man sich für die Hälfte der Höchststrafe entschieden. Mildernd war der Frau ihr Geständnis zugutegekommen. Die Angeklagte nahm das Urteil an, Staatsanwältin Zupanc gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.