Unwetter-Ersatzstraße sorgt für Unmut

Die Ersatzstraße im Lesachtal, die nach den schweren Unwettern errichtet werden musste, sorgt für Unmut: Obwohl offiziell freigegeben, ist sie regelmäßig für Bauarbeiten gesperrt. Die Bevölkerung kritisiert nicht angekündigte Sperren.

Seit drei Wochen gebe es „Chaos pur“, kritisiert der Musikdirektor von St. Lorenzen im Lesachtal, Gerald Kubin. Jeder dritte seiner Musikschüler wohnt im Oberen Lesachtal und muss über die Ersatzstraße zur Schule fahren. Das Problem dabei: An der Ersatzstraße zwischen Maria Luggau und St. Lorenzen wird nach wie vor gebaut. Sie wurde errichtet, weil die Gailtralstraße in diesem Bereich durch die Unwetter komplett zerstört wurde und bis voraussichtlich Ende des nächsten Jahres nicht befahrbar sein wird.

Straße Lesachtal fertig Unwetter Hochwasser

ORF/Matha

Umfahrungsstraße Lesachtal

Die 4,9 Kilometer lange Ersatzstraße ist seit knapp drei Wochen in Betrieb, aber eben nicht immer. Laut Bezirkshauptmannschaft Hermagor ist die Straße in der Früh, zu Mittag und am Abend geöffnet. Zwischen 8.00 und 12.00 Uhr und zwischen 13.00 und 16.30 Uhr ist sie für die Bauarbeiten gesperrt.

Kritik an nicht angekündigten Sperren

Dafür hat Gerald Kubin auch Verständnis, aber es würden die Informationen fehlen, es gebe nicht angekündigte Sperren, etwa am 8. Dezember. Auch an diesem Feiertag wurde an der Straße gearbeitet. In der Musikschule wollte man aber die Fehlstunden der vergangenen Wochen genau an diesem Tag aufholen. Letztlich konnte der Unterricht wegen der nicht angekündigten Bauarbeiten nicht stattfinden. Kubin: „Natürlich ist es positiv, dass an der Straße gearbeitet wird. Aber es muss Informationen darüber geben.“

Straße Lesachtal fertig Unwetter Hochwasser

ORF/Matha

Aber auch Durchreisende mussten wieder umkehren oder den Umweg über Lienz in Kauf nehmen, auch Besucher eines Biathlons standen am Wochenende vor der gesperrten Straße, sagt Kubin. Deswegen sei eine Information über Sperren und Bauarbeiten unumgänglich.

Asphaltierung dauert noch eine Woche

Von der Bezirkshauptmannschaft hieß es am Montag auf Anfrage des ORF Kärnten, man verstehe die Verärgerung, es gebe aber genügend Informationen. Außerdem müsse man die Straße vor dem Winterbruch so schnell wie möglich sicher machen und fertigstellen. Deshalb werde auch an Feiertagen gearbeitet.

Volker Bidmon, Leiter der Straßenbauabteilung des Landes, bittet um Verständnis: „Die Asphaltierungsarbeiten dauern noch eine Woche, in dieser Zeit ist die Straße morgen, mittags und abends geöffnet.“ Danach wird eine Ampelanlage an beiden Enden der Ersatzstraße aufgestellt, im 30-Minuten-Takt werden dann die Autos durchgelassen.