Löhne: Proteste im Handel starten

Die Handelsangestellten kämpfen um höhere Löhne, seit Montagfrüh finden deswegen in Kärnten die ganze Woche Betriebsversammlung statt. Teilweise kann es dadurch zu Einschränkungen im Verkauf kommen.

Bisher gab es vier Lohnrunden für den Handel ohne Einigung. 40.000 Betroffene gibt es in Kärnten, 80 Prozent davon Frauen. Um 7.00 Uhr begannen am Montag die Gewerkschaftsaktionen im Handel, mit denen die Arbeitgeber zurück an den Verhandlungstisch gebracht werden sollen. Es geht um den Kollektivvertrag für die Handelsangestellten. Nach Aktionen am Samstag in Wien, Salzburg, Graz und Innsbruck sind diese Woche auch in Kärnten Betriebsversammlungen geplant.

Die ganze Woche sind laut Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft der Privatangestellten die Kärntner Betriebsversammlung geplant – in den Zentralen großer Konzerne und Filialbetrieben. Bei den Betriebsversammlungen sollen die Beschäftigten über den Verhandlungsstand für die Kollektivverträge informiert werden. Begonnen wird Montagfrüh im Lebensmittelhandel. „Wir bitten die Kunden um Verständnis und Solidarität, es kann zu Einschränkungen im Verkauf kommen“, sagte Brandhuber. Wo es keine Betriebsräte gibt, werden die Beschäftigten mit Flugzetteln informiert.

Gewerkschaft fordert Lohnplus von 3,5 Prozent

Derzeit wurden die Verhandlungen abgebrochen, „es gibt auch noch keinen neuen Verhandlungstermin“, so Brandhuber. „Wir wollen aber zurück an den Verhandlungstisch, am besten noch vor Weihnachten. Dabei sollen auch die Protestmaßnahmen helfen.“ Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber liege bei einem Lohnplus von 2,35 Prozent, „das ist uns für die Handelsangestellten zu wenig. Die Forderung der Gewerkschaft beträgt 3,5 Prozent.“ Vor allem im Vergleich mit den heuer schon abgeschlossenen Kollektivvertragsverhandlungen anderer Branchen sei das Angebot zu gering, dort sei ein Ergebnis von über drei Prozent erzielt worden. Brandhuber: „Warum soll eine Gruppe von Beschäftigten schlechter gestellt werden?“

Arbeitsbeginn um 3.00 Uhr in der Früh

Sollten die Protestmaßnahmen in dieser Woche ergebnislos bleiben, dann würden die Proteste verstärkt, kündigte Brandhuber an. „Dann wird das Weihnachtsgeschäft sicher gestört werden.“ Ob die Kunden dann weiterhin Verständnis haben? „Derzeit ist das Verständnis groß, die Kunden sehen gerade jetzt, was die Handelsangestellten leisten.“ Am 24. und 31. Dezember seien die Angestellten teils schon um 3.00 Uhr in der Früh in den Geschäften, „und sie bekommen dafür nicht einmal einen Zuschlag.“

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