Hypo-Zentrale an Schweizer Firma verkauft

Nach monatelangem Tauziehen ist das ehemalige Hypo-Gebäude in Klagenfurt verkauft worden. Käufer ist eine Schweizer Immobilienfirma mit Sitz in Zürich. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die Abbaueinheit Heta hat nach jahrelanger Suche einen Käufer für die 15.000 Quadratmeter große frühere Hypo-Zentrale gefunden: Bestbieter sei die Maximo Gmbh, eine Tochtergesellschaft der Stern Real Properties AG mit Sitz in Zürich. Der Kaufpreis wird von beiden Parteien nicht genannt. Die Eintragung ins Grundbuch könnte bis Ende des Jahres erfolgen, heißt es.

Hypo Klagenfurt Gebäude außen

ORF/Petra Haas

Das 16 Jahre alte Gebäude, geplant von Stararchitekt Thom Mayne, umfasst eine Grundstücksfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern

„Ausgezeichnete Substanz und Architektur“

Vertreten wird die Schweizer Immobilienfirma vom Klagenfurter Anwalt Ulrich Paulsen: „Kaufausschlaggebend waren die ausgezeichnete Substanz des Gebäudes und die herausragende Architektur, die - wie ich meine - einzigartig in Kärnten ist.“

Heta bleibt weiter Mieter

Die Unterzeichnung des Kaufvertrages mit der Maximo GmbH erfolgte am Donnerstag. Der Abschluss der Verkaufstransaktion soll in den nächsten Wochen vollzogen werden. Die Heta wird bis auf Weiteres als Mieter einen Teil des Gebäudes nutzen.

Das Gebäude, über das es in der Vergangenheit immer wieder geheißen hatte, es sei sehr verwinkelt, habe schiefe Ebenen und sei kaum nutzbar, soll revitalisiert werden. Paulsen: "Also wenn ich sagen würde, es sei nicht verwinkelt, müsste ich lügen. Es ist verwinkelt und interessant. Das ist der Mandantschaft bewusst und stellt auch eine gewisse Herausforderung dar. Man muss hier einige Konzepte erarbeiten, wie man die Kubatur des Gebäudes bestmöglich nutzt, das stellt für uns aber kein großes Problem dar.“

Eher Bürokomplex als Einkaufszentrum?

Was genau die Schweiger AG mit dem ehemaligen Hypo-Gebäude vorhat, wird noch nicht bekanntgegeben. Nach derzeitigem Stand gehe es, so Paulsen, „eher in Richtung Büronutzung“, aber es gebe auch Gespräche mit „größeren potenziellen Mietern“. Vom Abschluss dieser Verträge werde abhängen, was in weiterer Folge im gesamten Gebäude passiert.

Abgerissen wird die Ex-Hypo jedenfalls nicht, „dafür ist die Architektur und Substanz zu gut“, so Paulsen: „Wir wollen es mit Leben erfüllen und haben auch schon in den letzten Wochen und Monaten einige Gespräche mit potenziellen Mietern geführt, die zwar nicht zu einem definitiven Abschluss gekommen sind, weil wir da noch nicht gekauft hatten, aber diese Gespräche werden fortgeführt, und wir sind zuversichtlich, dass wir hier einige Abschlüsse zustande bringen.“

Vergleiche mit der gesunkenen „Titanic“

Der futuristisch anmutende Glas-Stahl-Komplex im Osten von Klagenfurt sollte einst ein Symbol für die vermeintlich aufstrebende Landesbank Hypo Alpe-Adria Bank sein. Das Hypo-Management unter Wolfgang Kulterer ließ die Bankenzentrale vor 16 Jahren um umgerechnet 18 Millionen Euro erbauen. Als die Hypo zusammenbrach und der Bund und die Steuerzahler einspringen mussten, führte die Ähnlichkeit des Gebäudes mit einem Schiff zu Vergleichen mit dem gesunkenen Ozeanriesen „Titanic“.

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