Mehr Geld für Hospiz- und Palliativbetreuung

Künftig soll es mehr Geld für Palliativ- und Hospizbetreuung in Kärnten geben, um die Betreuung von todkranken Menschen und deren Angehörigen auszudehnen. Das Land stockt das Budget für beide Bereiche in den nächsten drei Jahren um jeweils um 130.000 Euro auf.

Im Durchschnitt betreuen Palliativ- oder Hospiztzeams in Kärnten todkranke Menschen und deren Familien neun bis zwölf Monate lang. Palliativteams bestehen aus spezialisierten Ärzten und Pflegern mit den Schwerpunkten Schmerzlinderung und Betreuung. Sie arbeiten hauptberuflich und werden meist über die Krankenhäuser in Klagenfurt, Villach und St. Veit an der Glan organisiert und bezahlt.

Hospizbetreuer sind in der Regel ehrenamtliche Mitarbeiter, die Betroffene und das Umfeld sozial betreuen, aber nicht medizinisch. Meist passiert Palliativ- oder Hospiz-Betreeung mobil, also in den eigenen vier Wänden der Betroffenen.

130.000 Euro für die nächsten drei Jahre

Laut Susanne Zinell vom Palliativteam des LKH Villach belegen Studien, dass es der größte Wunsch der schwerkranken Patienten ist, so viel Zeit wie möglich zu Hause zu verbringen. Entgegen der Wunschvorstellung sterben jedoch etwa 50 Prozent der Betreuten in einem Krankenhaus. Weil es medizinisch notwendig ist oder weil die Betreuung noch nicht ausreichend ausgebaut war, heißt es.

Das Land Kärnten stockt die Finanzmittel für Palliativ- und Hospizbetreeung in den nächsten drei Jahren - jeweils um 130.000 Euro - auf. In einem ersten Schritt sollen die etwa 2.000 mobilen Pflegekräfte, organisiert in zwölf Vereinen, intensiv für das Thema geschult und sensibilisiert werden. Ziel für Soziallandesrätin Beate Prettner (SPÖ) ist, 80 Prozent zu erreichen.

Ambrozy: Schritt nach vorne

Die ehrenamtliche Hospizbetreuung wird von Diakonie, Caritas und Rotem Kreuz organisiert. Der Dachverband der drei Einrichtungen erhält 77.000 Euro, sagt Prettner: „In den letzten Jahren war das ein Fixbetrag von 60.000 Euro, also haben wir hier finanziell nachgebessert.“ Für den Präsidenten des Kärntner Landesverbands für Hospiz und Paliiativeinrichtungen, Peter Ambrozy, könne man damit bei weitem nicht kostendeckend arbeiten, aber es sei ein erster wichtiger Schritt nach vorne. Ehrenamtliche Hospizbetreuer müssen die rund 350 Euro für ihre Ausbildung weiterhin selbst bezahlen. Derzeit werden die Kosten vom Land noch nicht übernommen.

Gesichert sei die Zukunft des Pilotprojektes „MOKI“ - das mobile Kinder- und Jugend-Palliativteam - sowie zweier speziell für todkranke Kinder eingerichtete Palliativbetten im Klinikum Klagenfurt.

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