Streiks der Eisenbahner am Montag

Die Eisenbahner haben am Montag zwischen 12.00 und 14.00 Uhr Warnstreiks angekündigt. Die Gehaltsverhandlungen wurden ohne Einigung abgebrochen. Während des Warnstreiks werden keine Züge in Kärnten fahren.

Die Gewerkschaftsvertreter hielten am Freitag eine Sitzung in Villach ab. Im Laufe des Freitagnachmittags wurde entschieden, dass am Montag von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr keine Züge fahren werden, sagte ÖGB-Präsident Hermann Lipitsch. „Es werden keine Regionalzüge, keine Fernverkehrszüge und keine Güterzüge fahren. Das heißt aber auch - und da entschuldige ich mich schon vorher bei unseren Kunden - dass es zu Verzögerungen kommen wird. Das ganze wird sich um zwei Stunden verschieben und der eine oder andere wird nicht rechtzeitig ankommen. Aber ich glaube, dass das notwendig ist.“ Die Zeit von 12.00 bis 14.00 Uhr sei gewählt worden, um „Pendler nicht zu sehr zu treffen“, hieß es von der Gewerkschaft - mehr dazu in Eisenbahner streiken Montagmittag.

Auch Schüler vom Warnstreik betroffen

Auch die Schüler werden betroffen sein, sagte Lipitsch. Die Züge, die um diese Zeit unterwegs sind, werden noch in die Endbahnhöfe geführt, fahren dort aber bis 14.00 Uhr nicht mehr weiter. Dass der Warnstreik zu spüren ist, sei eine Forderung der Kolleginnen und Kollegen gewesen, sagte Lipitsch.

„Wir haben vor einer Woche eine Umfrage gemacht, an der sich über 9.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner beteiligt haben. 85 Prozent haben gesagt, dass sie Kampfmaßnahmen wollen.“ Zuletzt machten die ÖBB-Mitarbeiter Anfang Juli gegen den geplanten Zwölfstundentag mit Betriebsversammlungen mobil - mehr dazu in ÖBB-Proteste: Verzögerungen im Zugverkehr (kaernten.ORF.at; 1.7.2018).

Minister Hofer bedauert Ankündigung

Verkehrsminister Norber Hofer (FPÖ) bedauerte in einer Aussendung die Ankündigung von Warnstreiks. „Es wäre schade, wenn die Tarifverhandlungen bei den Eisenbahnern nun auf dem Rücken der Bahnkunden ausgetragen würden. Ich ersuche die Gewerkschaftsvertreter, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren“, schrieb Hofer.

Protest Zwölfstundentag ÖBB Betriebsversammlung

ORF

Anfang Juli gab es ÖBB-Proteste gegen den Zwölfstundentag

ÖGB: Lassen uns nicht foppen

Lipitsch sagte, das Angebot der Gewerkschaft steht, man stehe auch das Wochenende über zur Verfügung. „Die Gegenseite braucht nur zu sagen, wir haben ein vernünftiges Angebot, ihr könnt kommen, dann werden wir uns an den Tisch setzen und verhandeln. Ich glaube, dass es wichtig ist, zu verhandeln, aber wir lassen uns einfach nicht foppen und das muss man ganz klar und deutlich sagen, es muss ein vernünftiges Angebot sein.“

Für die Gewerkschafter ist das von den Arbeitgebern gelegte Angebot einer Gehaltserhöhung zwischen 2,7 und 3 Prozent zu niedrig. Das sei zu wenig, sagte Lipitsch. „Dieses Angebot wird von uns als Hohn gesehen. Darüber hinaus gibt es viele Punkte im Rahmenrecht. Da geht es darum, allen Eisenbahnerinnen und Eisenbahner - egal in welchem Betrieb sie beschäftigt sind - den gleichen Kollektivvertrag zu ermöglichen.“ Darüber hinaus gehe es darum, die Nachtdienste besser zu bewerten oder Freizeitgestaltung auch in Blöcken zu ermöglichen.

Berufliche Sicherstellung für Mitarbeiter gefordert

Der ÖGB fordere auch eine berufliche Sicherstellung für die Mitarbeiter, sagte Lipitsch, denn „die jetzigen“ Eisenbahnerinnen und Eisenbahner seien keineswegs unkündbar. „Wir wollen eine Sicherstellung haben, falls es um Einsparungen oder Rationalisierungen geht. Denn, wenn jemand zehn Jahre lang Lokführer ist, kann er nicht einfach am freien Markt in eine andere Firma gehen.“

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