Kinderbetreuer sammelte Kinderpornos

Bei der Durchsuchung der Wohnung eines 34-jährigen Klagenfurters hat die Polizei Fotos von Hunderten Kindern gefunden, die sexuelle Handlungen zeigen. Teilweise sind die gezeigten Mädchen erst drei Jahre alt. Der Verdächtige war als Kinderbetreuer tätig.

Europaweit agierende Ermittler informierten das Bundeskriminalamt, dieses gab den Klagenfurter Kollegen den Tipp, den Mann genauer unter die Lupe zu nehmen. Die IP-Adresse seines Computers war auf einschlägigen Sexseiten aufgefallen. Die Polizei ermittelte wochenlang, sagte Chefinspektor Richard Pikl vom Klagenfurter Stadtpolizeikommando. Der Mann verantwortete sich mit Neugier.

Ermittler: Keine Übergriffe im Job bekannt

Der Sammler der Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern vor allem aus Südamerika, Thailand und anderen asiatischen Ländern, arbeitete bis vor wenigen Monaten als Kinderbetreuer. Den Job soll er selbst gekündigt haben. Laut den Ermittlern gebe es keinen Zusammenhang. Die Beamten fanden bei der Untersuchung schockierende Bilder und Videos von Hunderten Kindern. 3.000 bis 5.000 Dateien soll der Mann in den letzten vier Jahren gesammelt haben.

Dateien weitergegeben

Pikl sagte, die Beamten müssten eine gewisse Distanz haben, einfach sei es aber nicht, sich solches Material anschauen zu müssen. Dass er einschlägige Bilder selbst herstellte, schließen die Ermittler aus, er gab Dateien aber an andere Plattformen weiter. Der Mann ist weiterhin auf freiem Fuß.

Ermittler hoffen auf abschreckende Wirkung, machen sich aber keine Illusionen: Die Kinderpornoindustrie ist wie eine Hydra - schlägt man einen Kopf an, wachsen drei neue nach. Es sei auch fast unmöglich, die Produzenten zu fassen. Den Verdächtigen erwarten bei einem Prozess bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Doch die Haftstrafe wird laut dem Ermittler in der Regel nicht über Ersttäter verhängt. Bisher ist der 34-Jährige unbescholten.