Wenn Haustiere krank machen
Würmer, Flöhe, Zecken, Läuse oder Toxoplasmen werden von Haustieren auch auf Menschen übertragen. Die meisten Erreger bleiben bei ihrem bevorzugten Wirt, aber nicht alle. Ein weit verbreiteter Irrglaube sei, dass Wohnungskatzen wurmfrei seien, sagt Tierärztin Marina Zuzzi-Krebitz: „Es gibt eine große Studie in Hannover, die Uni hat herausgefunden, dass 20 Prozent der Katzen, die ausschließlich in Wohnungen gehalten werden, Spulwürmer haben. Das ist eine erstaunliche Zahl und hat mit dem Lebenszyklus der Würmer zu tun.“
Eier von Würmern können auch an Schuhen in die Wohnung getragen werden und Wohnungskatzen infizieren. Die häufigste Ansteckung erfolgt aber durch Beutetiere wie Mäuse oder Vögel.
Welpen werden von Müttern angesteckt
Jedes kleine Kätzchen bekomme die Würmer von der Mutter übertragen, so die Tierärztin. Die Larven machen eine Ruhephase in der Muskulatur, durch die Hormonumstellung in der Trächtigkeit der Mutterkatze werden sie aktiv und die jungen Katzen werden über Mutterkuchen und Milch infiziert. Säugende Tiere (auch Hündinnen) müssen gemeinsam mit ihren Jungen entwurmt werden. Denn bei den Jungen können die Würmer zu Schäden im Darm der Katze führen, sie können bei sehr starkem Befall sogar daran sterben.
Rohes Fleisch kann bei Hunden und Katzen zu verstärktem Wurmbefall führen, vor allem, wenn Innereien gefüttert werden. Hier müssen häufiger Entwurmungen durchgeführt werden. Würmer werden auch auf Menschen übertragen. Vor allem bestimmte Spulwürmer können Organschäden verursachen. Im schlimmsten Fall können sie zum Tod führen.
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Katzen können kräftig beißen
Katzen können mit erstaunlicher Kraft zubeißen und das kann nicht nur schmerzhafte, sondern auch weitere schwer wiegende Folgen haben, so Zuzzi-Krebitz: „Der Katzenzahn kann auch in den Knochen gehen. Das ist mir selbst einmal passiert und das war eine üble Geschichte, weil die Katzen schlimme Bakterien in der Mundhöhle haben, die beim Menschen zu fürchterlichen Infektionen führen können.“
Tiefere Kratzer aber auch Bisse können schnell zum Fall für den Arzt werden. Wer das erlebt habe, wisse, dass es am Anfang sehr weh tue, dann spüre man eine Zeitlang nichts und dann fange es schon zu klopfen an: „Dann wird es schnell geschwollen und gerötet und ohne Antibiotikum beginnt das zu eitern, das ist gefährlich und man soll sich nicht spielen damit.“
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Toxopalsmose in Kot oder rohem Fleisch
Wegen der Toxoplasmoseerreger sollen Katzenbesitzerin, wenn sie schwanger sind, keine Katzentoilette reinigen. Eine Erstinfektion in der Schwangerschaft kann zu Fehlgeburt oder Missbildung des Kindes führen: „Sie sind längere Zeit, über Monate, infektiös. Speziell wenn man schwanger ist, soll man das mit Handschuhen machen, wie auch die Gartenarbeit. Die Katze selbst kann aber weiter gehalten und gestreichelt werden.“ Man sollte sich danach die Hände waschen. Toxoplasmose kann auch über nicht durchgegartes Fleisch oder rohes Gemüse übertragen werden. Ob eine Katze infiziert ist, kann nur durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.
Auch Hautpilz kann übertragen werden
Haustiere können auch unter Hautpilzen leiden, die unter Umständen auf den Menschen übertragbar sind. Die Ansteckung der Tier erfolgt durch Kontakt mit anderen Tieren, betroffen sind auch Meerschweinchen oder Ratten. Ist ein Tier infiziert muss neben der Behandlung auch die Umgebung desinfiziert werden, das Tier darf nicht auf Sofas oder in Betten schlafen, sonst droht Ansteckung. Auch Kinder sollten bis zur Heilung möglichst wenig Kontakt zum infizierten Tier haben, ebenso wie immungeschwächte Menschen.
Reptilien sind Salmonellenträger
Ungewöhnlichere Haustiere sind Reptilien, auch sie haben unter Umständen gefährliche Keime, so Zuzzi-Krebitz: „Vor einigen Jahren hat es in Wien einen Todesfall eines Kindes gegeben. Es hat sich bei einem Leguan mit Salmonellose infiziert. Bisse von Reptilien sind äußerst gefährlich.“ Auch andere Reptilien wie Schildkröten und Echsen scheiden teilweise exotische Arten von Salmonellen aus. 90 Prozent der gehaltenen Tiere sollen Überträger sein. Ihnen selbst schaden die Salmonellen nicht. Kleinkinder und immungeschwächte Menschen sollten laut Experten der deutschen Robert-Koch-Instituts keinen Kontakt zu Reptilien haben. Auch Typhus und Paratyphus kann durch Salmonellenarten ausgelöst werden.
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Salmonellen können ohne direkten Tierkontakt übertragen werden, wenn die Tiere die Terrarien verlassen dürfen, zum Beispiel auf einem Teppich laufen und sich dort danach ein Kind aufhält. Auch Erwachsene sollen sich nach Kontakt die Hände waschen und Terrarien regelmäßig reinigen.