Volksgruppen für Offenheit und Akzeptanz

In Klagenfurt ist am Freitag der 29. Europäische Volksgruppenkongress eröffnet worden. Vertreter von Minderheiten aus Estland, Rumänien, der Ukraine und der Alpen-Adria-Region tauschten sich über Erlebtes in den letzten hundert Jahren aus. Für die Zukunft sei mehr Offenheit und Akzeptanz gefragt.

Das heurige Generalthema lautete „1918-2018: Krieg und Frieden - Schlaglichter des Gedenkens, Bedenkens und Erinnerns". Es war das Jahr 1918 als viele Nationalstaaten gegründet wurden und dadurch viele zu Angehörigen der Minderheit wurden. Teilweise haben es die autochtonen Minderheiten heute noch schwer in Europa. Vieles habe sich in den letzten Jahrzehnten aber verbessert, heißt es beim Volksgruppenkongress.

Der Historiker Theordor Domej sieht in vielen Staaten in Europa allerdings wieder eine Entwicklung, dass mit Minderheiten schlechter umgegangen werde. Er spricht hier auch jene an, die vor Krieg und Verfolgung nach Europa flüchten: „Die autochtonen Minderheiten sind heute eigentlich nicht mehr so im Mittelpunkt einer Ablehnung wie das noch vor hundert Jahren war und auch längere Zeit andauerte. Andere haben diese Rolle eingenommen und ich glaube, es ist unser aller Wunsch, dem auch ein Ende zu bereiten und mehr Offenheit und Akzeptanz auch allen nicht autochtonen Minderheiten entgegenzubringen.“

Volksgruppenkongress

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Unter den Zuhörern waren auch zahlreiche Jugendliche

Domej: Alle sollten Menschenrechte akzeptieren

Besonders vorsichtig müsse mit dem Begriff der sogenannten „Leitkultur“ eines Staates umgegangen werden, sagt Domej. Jeder Staat habe seine eigene Leitkultur und meine damit eigentlich „dass nur das zählt und wert ist erhalten und entwickelt zu werden was die Mehrheit bestimmt“. Er forderte zu Toleranz allen gegenüber auf. Menschenrechte müssen laut Domej von allen akzeptiert werden - „auch von jenen, die neu in unsere Gesellschaft Eingang gefunden haben.“

Volksgruppenkongress

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Einige der Referenten

Kaiser: Mehr Europa, aber nicht unkritisch

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) betont beim Volksgruppenkongress es könne nur ein Miteinander im gemeinsamen Europa geben. Es brauche nicht weniger sondern mehr Europa, aber nicht unreflektiert und unkritisch.

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