Drogengipfel: Intensivere Beratung soll kommen

Seit Jahresbeginn sind in Kärnten 22 Menschen an den direkten Folgen von Drogenkonsum gestorben. Am Freitagvormittag beriet sich der Suchtbeirat in der Landesregierung über Gegenmaßnahmen. Eine intensivere Beratung sei notwendig, heißt es.

Die 33 Mitglieder des Suchtbeirates aus dem Bereich Polizei, Justiz, Pädagogik und Sozialarbeit analysierten die Todesfälle der vergangenen drei Jahre genau, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). „Hier hat es doch sehr interessante Ergebnisse gegeben, sodass von 51 Todesfällen 13 mehr oder weniger durch illegale Drogen verursacht wurden. Also doch eher eine Minderheit der Fälle, die anderen Todesfälle wurden durch verordnete Medikamente bzw. durch exzessiven Mischkonsum hervorgerufen.“

Betroffene oft uninformiert

Im Suchtbeirat wurde ebenso ein Bericht einer Betroffenenkonferenz besprochen, der zeigte, dass Betroffene über die Anwendung der Substanzen sehr uninformiert sind. „Hier wurde zum Beispiel angeregt, Videos zur Informationsverbreitung zu produzieren. Das halte ich für eine tolle Anregung, die wir hier erhalten haben“, so Prettner. Weiters gehe es auch darum, ganz niederschwellig Informationen anbieten zu können, beispielsweise über Beratungen.

Suchtgiftgipfel

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Intensive Beratung für Betroffene notwendig

Die Beratung müsse insbesondere über Sozialarbeiter passieren, so Prettner. „Suchterkrankte haben oft mit Problemen zu kämpfen, die sich immer wiederholen, beispielsweise Arbeitslosigkeit oder eine prekäre Wohnsituation. Darum soll es auch in der Beratung gehen, jedoch vor allem um die Information, wie Drogen wirken.“

Derzeit werden die Beratungskonzepte laut Prettner laufend ausgebaut und auch die Versorgung der Betroffenen über Ambulanzen werde ausgebaut. „In Feldkirchen wird hoffentlich bald ein Mietvertrag für ein Objekt abgeschlossen auch in Villach wird die Ambulanz erweitert. Die Vorschläge für eine niederschwellige Beratung können im Bereich der Sozialarbeiter relativ schnell umgesetzt werden. Hier werden wir Konzepte erarbeiten, damit das auch bald passiert“, so Prettner.

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