MMKK zeigt Ausstellung zum Mitdenken
Schaut man sich die Nachrichten an die uns von den Ereignissen rund um den Erdball tagtäglich überfluten, gewinnt man den Eindruck, dass die Welt aus den Fugen gerät. Die Balance scheint irgendwie gestört. Das ist der Denkansatz, mit dem man die Ausstellung von Iris Andraschek und Hubert Lobnig besuchen sollte.
ORF
Aus kritischem Denken wird Kunst
Kritisches Denken wird in ihrer Ausstellung zu Kunst. Zum Beispiel bei einem Modell der Stadt Aleppo, erbaut aus syrischen Seifen. „Empfindliches Gleichgewicht“ ist eine Sammlung von künstlerischen Äußerungen zu vielen Themen der Gegenwart und Vergangenheit.
Das MMKK und die Geschichte des Gebäudes sind ebenfalls Thema, denn die so genannte Burg in Klagenfurt war Verwaltungsgebäude, Schule und auch Gestapo-Zentrale während des Dritten Reiches. Ein anderes Thema, ist die Madonna, von Millionen angebetet. Ihr gegenübergestellt ist eine heutige Mutter - gegenwärtige Not, bei der sich auch der Christ ganz gerne abwendet.
Mit unterschiedlichsten Materialien und Techniken sind die Installationen der Schau gestaltet, so Künstlerin Iris Andraschek: "Ich denke, dass die Welt immer aus dem Gleichgewicht war, aber in der heutigen Zeit steht viel auf dem Spiel. Das weiß man und man könnte dagegen arbeiten, das ist aber viel zu schwerfällig, das auch zu tun. Darum geht es in einigen angeschnittenen Themen.
Bauernleben in Asien und hier
Bäuerliches Leben wurde in China fotografiert und dem bäuerlichen Leben im Mostviertel gegenübergestellt. Wo sind die Unterschiede? Ein weiteres Thema sind Genderprolematik und Sexualität. Aus dem Gleichgewicht geratene junge Weiblichkeit, drastisch illustriert.
Es gibt den Ruf nach dichten Grenzen und zugleich die Auflösung derselben. Da gerät etwas aus der Balance, sagt Künstler Hubert Lobnig: "Dieser Titel mit dem empfindlichen Gleichgewicht ist als Aufforderung zu verstehen, sich mit Phänomenen zu beschäftigen und sie zu spüren und sie zu reflektieren. Die Niederösterreicherin Andraschek und der Kärntner Lobnig zeigen Kunst als Denkanstoß in unterschiedlichste Richtungen in insgesamt zehn Ausstellungsräumen des MMKK bis 20. Jänner 2019.