4.000 Metaller streikten in Kärnten

Weil es bei den Lohnverhandlungen in der Vorwoche keine Einigung gegeben hat, sind am Montag in vielen metallverarbeitenden Betrieben Warnstreiks abgehalten worden. 4.000 Mitarbeiter legten für eineinhalb Stunden die Arbeit nieder.

Montagmittag riefen die Arbeitnehmevertreter zu einer Betriebsversammlung im Bosch-Turboladerwerk in St. Michael in Bleiburg. Dort wurden erste Warnstreiks beschlossen und auch gleich begonnen. Betriebsrat Klaus Deiser sagte, man wolle einen gerechten Anteil am Wirtschaftswachsum, „das gebührt uns definitiv.“ Die Metaller wollen fünf Prozent Lohnerhöhung, die Arbeitgeberseite bot zuletzt 2,7 Prozent.

Wenig später gab es eine Versammlung im Mahle-Filterwerk, beschlossen wurde ein Warnstreik von jeweils eineinhalb Stunden in allen Schichten. Günther Goach von ProGE sagte, die Hallen seien leer, der Versammlungsraum voll. Es habe in beiden Unternehmen einstimmige Streikbeschlüsse gegeben unter dem Hinweis, wenn mehr nötig sein sollte, seien die Kollegen bereit. „Was zurzeit am Tisch liegt empfinden sie eher als Provokation.“

„Bringt niemandem etwas“

Die Geschäftsführung des Mahle-Konzerns wollte das nicht kommentieren. Die Kärntner Industrievertreter verwiesen auf den Chefverhandlerauf Bundesebene. Arbeitgebervertreter Christian Knill will aber erst in weiteren Verhandlungen sagen, ob das Angebot nachgebessert werde: „Die Streiks bringen niemandem etwas, die verursachen Kosten für Betriebe und Mitarbeiter. Wir hoffen, dass die Kampfmaßnahmen nur kurz dauern und wir so schnell wie möglich an den Verhandlungstisch zurückkehren können.“

Vorerst finden bis Mittwoch weitere Warnstreiks statt, in Kärnten in sechzehn Betrieben mit rund 4.000 Beschäftigten.

Team Kärnten: Weiterverhandeln

Gerhard Köfer (Team Kärnten) forderte am Montag alle Verhandlungspartner auf, an den Sitzungstisch zurückzukehren: „Ziel muss es sein, dass so lange verhandelt wird, bis weißer Rauch aufsteigt.“ Dass die Gewerkschaft bereits jetzt auf Kampfmodus schaltet, sei laut Köfer nur schwer erklär- und rechtfertigbar: „Warnstreiks können nur ein letztes Mittel sein.“

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