König UBU: Laut, wild und entlarvend

Laut, wild, entlarvend und brachial - so lässt sich die neueste Theater-Produktion des Klagenfurter Ensembles umschreiben. UBU lautet der Titel des Stückes von Alfred Jarry. Es geht um Gier und Skrupellosigkeit der Mächtigen.

Im Mittelpunkt des Stück steht UBU, der sich vornahm, die Macht im Land an sich zu reißen. Seit seiner Erschaffung vor 100 Jahren von Alfred Jarry ist UBU die Symbolfigur für ruchlose, von Macht besessenen Herrscher. Deshalb ist das Stück so zeitlos.

Regisseur: Immer mehr Egozentriker an der Macht

Regisseur und Darsteller Rüdiger Henztschel sagte, es finde weltweit ein Paradigmenwechsel statt: „Genau solche Menschen, Narzissten, Ich-Verliebte, Egozentriker kommen an die Macht und sind rein sich selbst verpflichtet, nur wenige verpflichten sich dem Gemeinwohl. Das kann man bei Erdogan, Putin und Trump sehen.“

Stück an Gegenwart angepasst

Das Klagenfurter Ensemble spielt eine Übersetzung von H.C. Artmann, die zusätzlich den gegenwärtigen Zeiten angepasst wurde. Das Stück ist mit slapstikhaften Einlagen angereichert: „Wir wollten auf jeden Fall auch unterhalten. Es ist ein Kasperltheater, eine Farce, eine Groteske. Es geht um absoluten Machtmissbrauch“, sagte Regisseur Henztschel.

Ruhestand im Wohlstand

Es gibt kleine Geschenke fürs Volk, das man dann über den Tisch zieht und ausnimmt. Auf den beendeten Machtrausch folgt ein hoch dotierter Ruhestand. Das alles kennt man auch aus der Wirklichkeit. Im Gegensatz zur Wirklichkeit ist die Zurschaustellung am Theater aber höchst unterhaltsam.

Das Stück UBU von Alfred Jarry in der Wiener Fassung von H.C. Artmann ist noch am Freitag und am Samstag, jeweils ab 20.00 Uhr in der Theaterhalle 11 am Klagenfurter Messegelände, zu sehen.

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• Klagenfurter Ensemble