66 Altlasten und Verdachtsflächen in Kärnten
Die Altlasten in Kärnten stehen unter besonderer Beobachtung. Ziel ist es, die alten Deponien, auf denen teils hochgifte Abfälle gelagert worden sind, zu sanieren. Die Grundlage dafür ist der Altlastenkataster des Umweltbundesamtes. Darin sind für alle neun Bundesländer sämtliche Altlasten und Verdachtsflächen aufgelistet.
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Deponie Brückl: Entsorgungsunternehmen gesucht
Auf der Deponie der Donauchemie in Brückl ist über Jahre die Chlorproduktion gelagert worden. Die Deponie wurde vom Umweltbundesamt wegen ihrer Gefährlichkeit in die oberste Prioritätenklasse eingereiht. Sie wird derzeit gesichert. Sobald ein geeignetes Entsorgungsunternehmen für das Material gefunden ist, soll die Deponie geräumt werden.
Von den 31 ausgewiesenen Altlasten sind mittlerweile sieben komplett saniert. Sechs, darunter auch das Areal der ehemaligen BBU-Blei- und Zinkhütte in Arnoldstein, wurden gesichert und werden laufend von den Behörden kontrolliert. Für die restlichen 18 Altlasten wird teilweise bereits an Projekten zur Sicherung oder Sanierung gearbeitet.
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Klagenfurt: Wohnpark statt Lederfabrik
Auch das Areal der ehemaligen Lederfabrik Neuner in Klagenfurt zählt zu den Altlasten, die noch saniert werden müssen. Dort soll ja ein Wohnpark entstehen - mehr dazu in Sanierungskonzept für Neuner-Fabriksgelände (kaernten.ORF.at; 7.6.2018). Zuvor muss das mit Chrom belastete Gelände um 10 Millionen Euro saniert werden, das Projekt ist bereits abgesegnet, mit den Arbeiten soll in den nächsten Monaten begonnen werden.
Bei den derzeit 35 Flächen, die im Verdachtsflächenkataster aufscheinen, sind die Behörden dabei, das Gefahrenpotential für die Umwelt zu prüfen. Besteht keine Gefährdung, werden sie wieder aus dem Kataster gestrichen, andernfalls wird saniert. Besteht eine erhebliche Gefahr für die Umwelt, werden die Flächen in den Altlastenkataster aufgenommen.
Sonderfall Görtschitztal
Ein Sonderfall ist Görtschitztal. Dort wurde nach dem HCB-Skandal und dem Auftreten von Asbestablagerungen auf Äckern eine Sonderuntersuchung eingeleitet, sagte Harald Tschabuschnig, der Leiter der Umweltabteilung des Landes. Die Bewohner aber auch die Betriebe konnten Flächen melden, auf denen sich Asbestablagerungen befinden könnten. Diese Flächen werden jetzt gemeinsam mit dem Umweltbundesamt überprüft.
Zu den Verdachtsflächen zählt auch jene Deponie in einem aufgelassenen Steinbruch in Kappel am Krappfeld, wo Abestzement vermutet wird, sagt Tschabuschnig. Dafür interessiere sich jetzt, nach einer anonymen Anzeige, auch der Staatsanwalt.