Lehren aus dem Hochwasser

Zehn Tage nach den verheerenden Unwettern wird weiter im ganzen Land aufgeräumt. Das Absenken der Stauseen verhinderte eine Flutkatastrophe in Lavamünd, war aber mit enormen rechtlichen Herausforderungen verbunden.

Entgegen aller Befürchtungen blieb Lavamünd, anders als vor sechs Jahren, vom Hochwasser verschont. Hauptgrund dafür war das Absenken der Pegel der Draustauseen. Der Wasserpegel des Völkermarkter Stausees erreichte erst am Dienstag wieder sein ursprüngliches Niveau.

Lokalaugenschein Bad Eisenkappel

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Der Völkermarkter Stausees hat wieder sein ursprüngliches Niveau erreicht

Um ein Hochwasser wie 2012 zu verhindern, wurde das Wasser des Stausees kurz vor dem Unwetter um fast fünf Meter abgesenkt. Ein Wert, der noch nie zuvor erreicht wurde.

Boote am Völkermarkter Stausee

ORF/Christian Maierhofer

So sah es am Stausee nach dem Absenken des Pegels aus

Vorbild für künftige Unwettersituationen

Die Absenkung des Pegels war allerdings mit einem enormen aufwendigen Rechtsweg verbunden. Mehrere Bescheide und Gutachten waren dafür innerhalb kürzester Zeit notwendig, sagte Gert Klösch, der Bezirkshauptmann von Völkermarkt. „Wir haben Sachverständigengutachten eingeholt, von der Hydrologie, der Schutzwasserwirtschaft und der Meteorologie. Auf dieser Basis haben wir Bescheide erlassen, das ging durch in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober.“

Für die Behörden ist es ein Fall, der zeigt, wie bei künftigen Unwetterwarnungen vorgegangen werden sollte. Von Seiten des Verbundes wird das Vorgehen unterstützt. Robert Zechner, Sprecher des Verbundes, sagte, er könne sich vorstellen, dass bei einem ähnlichen Szenario wieder solche Maßnahmen gesetzt würden.

Lokalaugenschein Bad Eisenkappel

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Wälder in Eisenkappel fielen dem Sturm zum Opfer

100.000 Festmeter Schadholz

Die Bürger in Bad Eisenkappel wurden hingegen gleich zweimal innerhalb weniger Monate Opfer von Sturmschäden. Alleine in Eisenkappel fielen vergangene Woche erneut 100.000 Festmeter Schadholz an. Robert Kauer ist ein Betroffener. Zehn Monate nach dem letzten Sturm Ives sei das eine „herbe Geschichte“. „Wir haben gedacht, jetzt haben wir einmal eine Ruhe.“

Lokalaugenschein Bad Eisenkappel

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Eisenkappel: „Woher soll das Geld kommen?“

Auch für die Gemeinde entstand erneut großer Schaden an der Infrastruktur. Ohne finanzielle Unterstützung von Seiten der Politik wird es nicht gehen, heißt es hier. Franz Smrtnik, der Bürgermeister von Eisenkappel/Zelezna Kapla sagte, man könne keinen Finanzierungsplan zustande bringen, weil es keine Gelder vom Land gebe.

„Wir sind eine Abgangsgemeinde. Wir haben schon beim ersten Sturm große Probleme gehabt, das zu finanzieren. Jetzt beim zweiten Mal müssen wir Sofortmaßnahmen finanzieren, beim Wildbach, der Wasserwirtschaft, den Straßen. Wo sollen wir das Geld her bekommen“, sagte Smrtnik.

Lokalaugenschein Bad Eisenkappel

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Die Gailtalstraße von Kötschach-Mauthen nach Sankt Jakob ist wieder befahrbar

Aufräumarbeiten gehen voran

Im Lesachtal hat unterdessen Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) den Bundesheer-Pionieren am Dienstag einen Besuch abgestattet. Dort gehen die Aufräumarbeiten voran. Der Straßenabschnitt von Kötschach-Mauthen nach St. Jakob ist bereits wieder befahrbar.

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