Löhne: Metaller drohen offen mit Streik

Die Lohnverhandlungen für die Mitarbeiter der Metallindustrie haben einen kritischen Höhenpunkt erreicht. Die Gewerkschaft droht nun offen mit Streik, sollte es bei der nächsten - fünften - Verhandlungsrunde keine Einigung geben.

Ein Streik wäre die logische Konsequenz, sollte es am Donnerstag wieder zu keiner Einigung kommen, sagt PRO-GE-Landessekretär Gernot Kleißner, der in ständigem Kontakt mit den Betriebsräten der großen Firmen in Kärnten steht. Bis Donnerstag werden noch 27 Betriebs-Versammlungen abgehalten, der Fahrplan steht.

Fünf Prozent Plus, 100 Euro für Niedrigverdiener

Allein am Dienstag sind Versammlungen in fünf großen Firmen anberaumt worden. Kleißner: „Wir sind momentan in einer Informationsphase mit den Betriebsräten, wo auch Entschlüsse gefasst werden, was ab Donnerstag passiert, wenn kein erfolgreicher Abschluss erzielt wird.“

Die Gewerkschaft fordert ein Gehaltsplus von fünf Prozent, die Arbeitgeber wollten aber nur knapp zwei Prozent zahlen, also nicht mehr als die Inflationsrate. „Es stehen fünf Prozent mehr, mindestens 100 Euro speziell für Niedrigverdiener und die Frage der Abgeltung der elften und zwölften Runde im Raum.“

Ausgleich für 12-Stunden-Arbeitszeit-Gesetz gefordert

Ein weiterer großer Punkt in den Verhandlungen auf Gewerkschaftsseite ist also ein Ausgleich für das 12 Stunden-Arbeitszeitgesetz. Kleißner: „Vertretbar wäre ein Zuschlag für die elfte und zwölfte Stunde und dass es auch ein Wahlrecht gibt, was Freizeit oder Ausbezahlung betrifft aber auch einen Schutz jener Beschäftigter, die sich trauen, Nein zu sagen - etwa wegen Fürsorge-Verpflichtungen, wie im Fall einer Köchin, wo dann die Kündigung am Tisch lag.“

Sechs Monate Kündigungsschutz

Bemessen werden sollte der Ausgleich insofern, dass nach einem Zwölfstundentag ein sechsmonatiger Kündigungsschutz gilt. „Unsere Forderung bedeutet, dass wir - sollte es zu keinem Abschluss kommen, zu betrieblichen Maßnahmen greifen müssen.“

In letzter Konsequenz könnten es nur Streikmaßnahmen in unterschiedlichster Form sein: also punktuelle Streiks, Warnstreiks oder längerfristige Streiks, so Kleißner.

Vom Verhandlungsteam der Arbeitgeberseite heißt es betont gelassen, man nehme Kampfmaßnahmen in Kauf.