Dramatische Lage im Lesachtal

Das Lesachtal ist nach den Unwettern weiter nicht erreichbar, Strom und Telefone sind ausgefallen, Gehöfte von der Außenwelt abgeschnitten. Laut Bürgermeister ist die Lage dramatisch. Das Bundesheer rückte am Dienstag zur Hilfe an.

Es gebe unzählige Vermurungen, sagte der Gemeindefeuerwehrkommandant von Liesing, Martin Guggenberger Dienstagfrüh. Weder Birnbaum, noch Sankt Lorenzen, Maria Luggau oder Liesing sind mit Fahrzeugen von außen erreichbar.

Lesachtal

Video von Martin Moser aus dem Lesachtal, das immer noch abgeschnitten ist.

Guggenberger sagte, so ein Naturereignis habe er in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht erlebt: „Im Grunde sind nicht nur die vier Hauptorte von der Außenwelt abgeschnitten, sondern auch die kleinen Orte. Der gesamte Schadensausmaß wird demnach erst bei Tagesanbruch sichtbar werden.

Vier Meter der Bundesstraße abgebrochen

Bürgermeister und Einsatzleiter Johann Windbichler sagte nach einem ersten Überblick, die Lage sei „sehr, sehr dramatisch“. Die Bundesstraße zwischen St. Lorenzen und Maria Luggau ist außerdem auf einer Länge von vier Meter zerstört. Das ganze Tal sei auch durch Bäume versperrt. „Vor allem im Norden ist der Wald zerstört.“ Die Seitenortschaften sind abgeschnitten.

Das Tal ist derzeit auch ohne Strom. „Die Stromleitungen über die Gailschlucht sind durch umgestürzte Bäume total zerstört“, so der Bürgermeister. Bis die Schäden beseitigt sind, werde es länger dauern.

Bundesheerunterstützung für das Lesachtal

Das Militär wurde angefordert. Am Dienstagnachmittag trafen die ersten Soldaten zur Unterstützung im Lesachtal ein, ein Militärhubschrauber überflog das Gebiet, um die Lage zu sondieren. Außerdem sind alle Feuerwehren im Einsatz. Die Einsatzkräfte haben im Tal viel zu tun, Häuser wurden vermurt oder abgedeckt. Der Strom fiel aus, die Stromleitungen sind großteils zerstört.

Straße zerstört Maria Luggau Lesachtal

ORF/Martin Moser

Straße in Maria Luggau

Windbichler appellierte an die Politik, zu helfen. Derzeit sei die Versorgung gewährleistet, die Menschen hätten noch Lebensmittel, nur müsse das Tal zugänglich gemacht werden. „Sonst wird sich die Lage noch zuspitzen.“

Zwei Verletzte

Ein Mann in Strajach erlitt schwere Kopfverletzungen, als ein Baum auf sein Auto fiel. Der Verletzte wurde von der Feuerwehr über umgestürzte Bäume bis zur Straße getragen, dort von der Rettung ins LKH Villach gebracht. Verletzt wurde auch ein Feuerwehrmann, er schnitt sich mit einer Motorsäge ins Bein, man versucht derzeit, ihn irgendwie aus dem Tal ins Krankenhaus zu transportieren.

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