Fische setzen Pfahlbautensiedlung in See zu

Die 6.000 Jahre alten Pfahlbauten im Keutschacher See gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Überreste der Pfahlbauten werden immer wieder von Spezialtauchern untersucht. Schäden richten vor allem Fische an.

Pfahlbauten Keutschacher See

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Archäologe Henrik Pohl

Seit dem Jahr 2011 sind die Pfahlbauten im Keutschacher See Welterbe und stehen unter besonderem Schutz. Seither werden sie jährlich von Forschungstauchern kontrolliert, fotografiert, und es wird dokumentiert, ob Schäden aufgetreten sind. Sturm, Wellen und Strömung setzen den Pfahlbauten zu; aber auch Fischer und eine besondere Fischart, der Zander, der in den 1920er Jahren eingesetzt wurde.

Archäologe Henrik Pohl untersucht die Siedlungsreste jedes Jahr: „Wenn der Zander hier im Frühjahr in dieser untiefen Kuppe seine Laichgräben gräbt, stört das jeglichen natürlichen Zusammenhang und jegliche natürliche Deckschicht. Das trägt schon dazu bei, dass etwas gestört wird.“ Es würden auch immer wieder kleinere Bootsanker, Ankergewichte und Angelschnüre und -haken aus der Fundstelle geholt.

Pfahlbauten Keutschacher See

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Taucher auf dem Weg zum Fundort der Pfahlbauten am Keutschacher See

Mit Bojen ist der schützenswerte Bereich mitten im See gekennzeichnet. Sonst ist die versunkene Insel aber eine offene Fundstelle. Laut Pohl habe sich diese gut erhalten: „Sehr gut würde ich nicht sagen, denn es liegt sehr viel offen. Da müssen wir etwas tun. Generell ist aber immer noch ein Schatz dort unten vorhanden.“

Pfahlbauten Keutschacher See

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Bojen kennzeichnen Fundstelle im See

Steg soll Pfahlbauten zugänglich machen

Faszinierend, aber eben auch ungeschützt - deshalb sei die Aufklärungsarbeit auch so wichtig, sagte Lieselore Meyer vom Kuratorium Pfahlbauten in Kärnten. Sie führt vor allem mit Fischern, Badegästen und Anrainern immer wieder Gespräche.

Pfahlbauten Keutschacher See

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Lieselore Meyer

Derzeit wird an einem Projekt gearbeitet, um die Pfahlbauten auch für Besucher zugänglich zu machen. Ein Steg soll rund um die versunkene Insel führen. Auch Archäologen würden das Projekt befürworten, heißt es.

Heben kann man den Schatz nicht, denn außerhalb der Konservierung, die der See bietet, würden die Überreste der Pfahlbausiedlung innerhalb kürzester Zeit zerfallen.

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