Regierung: Mehr Geld für Alkoholkranke

Die Landesregierung hat in ihrer Sitzung am Mittwoch mehr Geld für die Betreuung von alkoholkranken Patienten beschlossen. Darüber hinaus sollen die Mittel für den Brückenbau aufgestockt werden.

Die Arbeitsvereinigung der Sozialhilfe Kärntens (AVS) bekommt für ihre psychosozialen Dienste und für die Betreuung von alkoholkranken Patienten Subventionen in Höhe von 853.000 Euro, das sind rund 33.000 Euro oder um vier Prozentmehr als im Vorjahr. Gesundheits- und Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ) wies darauf hin, dass im Vorjahr 6.380 Betroffene im Zuge der Alkoholnachbetreuung beraten oder behandelt wurden. „Das passiert in Zusammenarbeit mit dem Sonderkrankenhaus ‚de La Tour‘ in Treffen“, sagte Prettner.

Hauptursachen: Stress, Leistungsdruck, Einsamkeit

Die Hauptgruppe alkoholkranker Menschen in Kärnten sind Männer zwischen 40 und 55 Jahren, die gut situiert sind. Allerdings nimmt die Zahl der Frauen zu. Vor 20 Jahren kam auf zehn erkrankte Männer eine Frau, heute kommen auf zehn Männer rund vier Frauen.

Die Zahl der jungen Alkoholgefährdeten nehme zwar leicht ab, jedoch sinke vor allem in Großstädten das Einstiegsalter markant. Noch vor wenigen Jahren lag das Einstiegsalter bei 14 bis 15 Jahren, heute liegt das Einstiegsalter bei elf Jahren, sagte Prettner. Ein Drittel dieser Jungeinsteiger werde später zu schweren Alkoholikern. Die Hauptursachen für das Abrutschen in die Alkoholkrankheit seien Stress, Leistungsdruck, Einsamkeit und Altersisolation.

Brückenprüfung: Zwei Brücken geschlossen

Die 1.750 Brücken in Kärnten wurden zuletzt einer Sonderprüfung unterzogen, um einen aktuellen Überblick über die Sicherheit der Brückenbauwerke zu bekommen - mehr dazu in Brücken werden alle zwei Jahre kontrolliert (kaernten.ORF.at; 10.10.2018). Anlass für die Sonderprüfung war der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua im vergangenen August. Damals kamen 43 Menschen ums Leben.

Das Ergebnis der Sonderprüfung wurde am Mittwoch in der Regierungssitzung von Straßenbaureferent LR Martin Gruber vorgelegt. Es zeigt, dass sich 1.678 Brücken in den Güteklassen 1 bis 3 (sehr gut bis ausreichend) befinden. „Allerdings wurden 66 Brücken nur mit der Güteklasse 4, also mangelhaft beurteilt. Bei diesen Brücken ist eine sofortige statische Nachrechnung notwendig, sagte Gruber. Zwei Brücken wurden mit der Note 5 bewertet und mussten gesperrt werden, sagte Gruber. „Die alte Liippitzbachbrücke in Ruden und die Grenzbachbrücke in Thörl Maglern werden nicht mehr für den Verkehr frei gegeben.“

Mittel für Brückensanierung deutlich aufstocken

Auch die Altersstruktur der Brücken sei zu beachten. Über 500 Brücken im Landesstraßennetz sind zwischen 50 und 80 Jahre alt, 58 Brücken sind sogar älter als 80 Jahre. „Wir müssen in den nächsten Jahren vermehrt auf Brücken-Neubauten und Generalsanierungen vorbereitet sein“, sagte Gruber. Die Mittel für den Brückenbau sollen daher 2019 nochmals deutlich aufgestockt werden. Nach einer Steigerung um 25 Prozent auf 6,5 Millionen Euro von 2017 auf 2018 sollen die Finanzmittel 2019 auf acht Millionen Euro erhöht werden. „Ich möchte verhindern, dass wir bei den Brücken in eine Situation kommen, wie wir sie im Straßenbau erleben, wo heute die jahrelangen Versäumnisse der Vergangenheit aufzuholen sind und das ist für das Landesbudget kaum schaffbar“, so der Straßenbaulandesrat.

Als einen weiteren zukünftigen Schwerpunkt im Brückenbau nannte Gruber die Modernisierung von Überwachungsmethoden, zum Beispiel durch Drohnenflüge und digitale Messtechniken, um nicht nur nach vorgegebenen Prüfintervallen, sondern auf Knopfdruck aktuelle Daten zu erhalten und rascher reagieren zu können.

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