Die Köpfe der Bella Ban

Skulpturen von Köpfen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Werk der Künstlerin Bella Ban. Viele Berühmtheiten sind darunter. Eine Einschränkung gibt es: Sie würde nie jemanden porträtieren, den sie nicht mag.

Einige Köpfe von Bella Ban entstanden als Auftragswerke wie Robert Musil oder jetzt Kaiser Maximilian I. für das Klagenfurter Rathaus. Dieser war eine besondere Herausforderung: „Von Anfang an war mir die Figur nicht unsympathisch. Man muss ihn ja auch aus seiner Zeit heraus sehen. Ich verlasse mich darauf, dass man sagt, es entsteht, es macht. Und es entsteht auch was.“ Ihre Hände, fast immer der Daumen, leite die Arbeit und setze punktuelle Akzente, so die Künstlerin.

Eines würde die gebürtige Klagenfurterin aber auch für das beste Honorar nie machen: Die Skulptur einer Person, die ihr nicht nahe steht oder die sie ganz einfach nicht mag.

Bruder und Ehemann begleiten Bella Ban

Bruder Gert Jonke und der 2004 verstorbene Ehemann Viktor Rogy begleiten das Leben der Künstlerin auch heute noch. Mit der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann verbindet Bella Ban eine große Nähe. Viktor Rogy ist der Lieblingskopf der Künstlerin und im Museum Moderner Kunst Kärnten zu finden.

Künstlerische Heimat Musilhaus

Das Musilhaus ist, wenn es sie überhaupt gibt, die künstlerische Heimat der 1958 Geborenen. Bella Ban über Robert Musil: „Wie er in der Schweiz zurückgezogen war, wie er schon einerseits ein Verletzlicher war aber noch sehr dominant, war es auch nicht leicht für seine Frau.“ Im ersten Stock des Musilhauses stehen die Skulpturen Gert Jonkes und des Komponisten Gerhard Lampersberg.

Ein Leben mit Literatur und Kunst, immer wieder steht Christine Lavant im Mittelpunkt. Eine Skulptur von Christine Lavant steht im Wien und ist in Besitz von Hans Schmid, dem unter anderem auch der Nachlass der Schriftstellerin gehört. „Das menschliche Antlitz ist für mich doch eines der schönsten Geheimnisse.“

Die Köpfe der Bella Ban zeigen Menschen. Vor allem sind sie aber feinfühlige Annäherungen an das wahre Gesicht dieser Männer und Frauen.