Bahnlärm-Fachtagung ohne Bürgermeisterin

Die Städte Klagenfurt und Villach protestieren vor der am Freitag geplanten Bahnlärm-Tagung gegen „eingeschränkte Bahnlärmschutz-Konzepte“. Die SPÖ-Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz sei nicht eingeladen worden. Doch, das wurde sie - sagen jetzt ÖVP und FPÖ unisono.

Die Bürgermeister Maria-Luise Mathiaschitz und Günther Albel forderten am Donnerstag die Einbeziehung von Klagenfurt und Villach und kritisierten in einer gemeinsamen Aussendung, dass die beiden Ballungsräume Klagenfurt und Villach mit insgesamt 159.000 Menschen bei der Fachtagung „Die Eisenbahnstrecke am Wörthersee – Perspektiven zum Schallschutz“ keine Beachtung finden würden. Statt eines Lärmschutzkonzeptes für den gesamten Zentralraum werde nun durch ÖVP-Landesrat Ulrich Zafoschnig eine räumliche Einschränkung auf den Wörtherseeraum vorgenommen.

„Inakzeptable Einschränkung“

Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz: „Die Einschränkung auf den Bereich des Wörthersees ist nicht zu akzeptieren. In Klagenfurt sind zehntausende Bürgerinnen und Bürger direkt oder indirekt vom Bahnlärm betroffen, dennoch hat man mir keine Einladung zu der Fachtagung übermittelt“. Die Einladung sei nur an Fachbeamte und an Verkehrsstadtrat Christian Scheider von der FPÖ und Umweltstadtrat Frank Frey von den Grünen ergangen. Die E-Mail liegt dem ORF vor.

Villachs Bürgermeister Günther Albel stößt ins selbe Horn: „Die Frage Bahnlärm kann nur für den gesamten Zentralraum, also inklusive Villach und Klagenfurt, behandelt werden. So war es immer vorgesehen. Der nunmehrige Schwenk widerspricht allen Abmachungen und jeder Logik. Zuerst sagte Albel allerdings, er sei nicht zu dem Bahngipfel eingeladen worden. Am Donnerstagnachmittag sagt er, er sei eingeladen worden, er habe aber aus den vorhin genannten Gründen abgesagt.

Zafoschnig: „Durchschaubares Polit-Spiel“

Auf völliges Unverständnis stieß die Kritik bei ÖVP-Landesrat Ulrich Zafoschnig. Es handle sich um ein „durchschaubares politisches Spiel“, ließ Zafoschnig durch einen Sprecher ausrichten. Denn beide Statuar-Städte hätten sehr wohl Einladungen zur Fachtagung erhalten. Die Städte Klagenfurt und Villach würden sehr wohl berücksichtigt werden. „Ein parteipolitischer Sturm im Wasserglas“.

Verwunderung bei Stadt-FPÖ: Einladung erfolgt

In der Causa meldete sich auch die FPÖ-Stadtpartei zu Wort. Demzufolge habe es eine „Einladung an alle Stadtsenatsmitglieder gegeben, die vom Verkehrsminister Anfang September per E-Mail im Magistrat einlangte und weitergeleitet wurde“, so Stadtparteiobmann Stadtrat Wolfgang Germ, der die „rote“ Vorgehensweise für „unverständlich“ befand.

Bürgermeisterin: Habe keine Einladung erhalten

Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz beharrte in einem Gespräch mit dem ORF darauf: Sie persönlich habe keine Einladung erhalten und daraufhin auch beim Bundesministerium urgiert. Die Einladung zur Fachtagung sei nur an Fachbeamte und an Verkehrsstadtrat Christian Scheider von der FPÖ und Umweltstadtrat Frank Frey von den Grünen ergangen. Das Mail liegt dem ORF vor.

Widerspruch aus dem Landesrat-Büro

Aus dem Büro von Landesrat Ulrich Zafoschnig hieß es dann am späten Nachmittag, es habe sehr wohl eine Einladung an Mathiaschitz gegeben. Diese Einladung habe sich auch persönlich an die Klagenfurter Bürgermeisterin gerichtet, sei aber die Magistratsdirektion addressiert gewesen.

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