Millionen für Hochwasserschutz

In Lavamünd sind am Dienstag die Bauarbeiten für einen Hochwasserschutz gestartet. Bis 2023 werden an den Ufern der Lavant und der Drau 17,5 Mio. Euro verbaut. Am Zollfeld ist ein neues Rückhaltebecken bereits fertiggestellt.

Sechs Jahre nach dem verheerenden Hochwasser soll nun vor allem am Drauspitz eine riesige Schutzmauer auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern den Ort bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser schützen. Auch die zwei Brücken über die Lavant müssen neu gebaut werden. Johann Weber war als Vertreter von Straßenbaureferent Gruber (ÖVP) bei der Spatenstichfeier dabei. Er unterstrich, dass es dadurch künftig keine Verklausungen mehr geben solle.

Josef Ruthardt, Bürgermeister von Lavamünd: „Wir haben das architektonisch sehr gut gelöst und das Ganze sehr mit Verglasungen und Betonstrukturen aufgelockert. Schon jetzt in der Ansicht auf den Plänen macht es einen sehr schönen und guten Gesamteindruck.“

Hochwasserschutz Lavamünd Projekt Baustart

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Plan für Hochwasserschutzmauer

Verbund will durch Projekt „neu Durchstarten“

Bund, Land, Gemeinde und der Verbund investieren gemeinsam 17,5 Millionen Euro. Den Großteil, 80 Prozent, also knapp 15 Millionen Euro, finanziert der Bund. Heinz Stiefelmeyer, Abteilungsleiter der Schutzwasserwirtschaft im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourism, sagte, die Mittel würden „sehr sinnvoll“ verwendet, um Lavamünd etwas sicherer zu machen.

600.000 Euro steuert der Verbund bei, der seit dem Hochwasser vor sechs Jahren nicht bei allen Ortsbewohnern beliebt ist. Heinz Gruber, Kraftwerksbetreiber Verbund, unterstrich, man könne das Leid, das damals passierte, zwar nicht mehr gut machen, aber man bemühe sich, auch mit diesem Hochwasserschutzprojekt neu durchzustarten: „Wir werden schauen, dass sich das Verhältnis wieder normalisiert und besser wird.“

Lavamünd Hochwasserschutz

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Lavamünd

Bürgermeister: „Wasser lebt mit - nicht gegen uns“

Für die Bewohner von Lavamünd sei der Hochwasserschutz auch psychologisch wichtig, unterstrich Ruthardt: „Ich habe sehr viel Verständnis dafür, dass viele ungeduldig waren. Es gibt ja auch viele ältere Personen, die direkt an der Drau wohnen und mehrmals vom Hochwasser betroffen waren. Sie mussten oft sagen: ‚Diesmal haben wir noch Glück gehabt.‘ Ich hoffe, dass diese Zeiten vorbei sind und wir sagen können, das Wasser mit uns lebt und nicht gegen uns.“ Der Lavamünder Hochwasserschutz soll im Jahr 2023 fertig sein.

Daniel Fellner, Wasserwirtschaftsreferent (SPÖ) sagte, jeder, der 2012 miterlebt habe, was hier passiert sei - „das Leid, die Tränen, die Schicksalsschläge“ - wisse, wie wichtig es sei, es zu ermöglichen, dass die Bevölkerung hier wieder sicher leben könne.

Hochwasserschutz Lavamünd Projekt Baustart

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Spatenstichfeier im Lavanttal

Riesiges Rückhaltebecken schützt Zollfeld

Am Zollfeld in Maria Saal wurde am Dienstag ein bereits fertiges Hochwasser-Schutzprojekt seiner Bestimmung übergeben. 16,5 Millionen Euro wurden in dieses große Rückhaltebecken investiert. Es kann mehr als drei Millionen Kubikmeter Wasser vorübergehend aufhalten.

Maria-Luise Mathiaschitz, Obfrau des Wasserverbandes Glan, sagte, es sei enorm wichtig und schütze mehr als 120.000 Menschen bzw. insgesamt 1.100 Objekte. Das Rückhaltebecken soll vor einem 100-jährlichen Glan-Hochwasser schützen - auch in Klagenfurt, bis zur Mündung in die Gurk in Ebenthal.

Zollfeld Hochwasserschutz

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Hochwasserschutz am Zollfeld

Wasserspiegel kann notfalls weiter gesenkt werden

Marco Alber von der Wasserwirtschaftsabteilung des Landes sagte, durch diese Maßnahme könne bei künftigen Hochwässern der Wasserspiegel bedeutend reduziert werden: „Wir haben schon jetzt eine Wasserspiegelreduktion von rund 40 Zentimeter.“ Die landwirtschaftlichen Flächen im Staubereich bleiben weiter nutzbar - im Ernstfall werden sie aber geflutet.

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