Veruntreuung: Soldat vor Gericht
Der 60 Jahre alte Vizeleutnant leitete bei seinem Auslandseinsatz im Libanon die Zahlstelle im Camp Naquora. Über Monate hinweg soll er laut Anklage insgesamt 910.000 Euro aus dem Tresor entwendet haben. Das Geld überwies er an eine Kellnerin, eine gebürtige Rumänin, die er bei einem Heimataufenthalt kennengelernt hatte. Da er für jede einzelne Entnahme Auszahlungsbestätigungen ausstellte, fiel der Diebstahl bei den Kassenkontrollen zunächst nicht auf.
Unteroffizier wurde selbst Opfer von Betrügern
Was der Soldat allerdings nicht wusste: Seine Freundin war Teil einer rumänischen Betrügerbande, die das Geld kassierte. Am Freitag muss sich der Unteroffizier in Kärnten vor Gericht verantworten. Mittlerweile seien auch die Hintermänner verhaftet, sagt Andreas Nowak, der Anwalt des Angeklagten. Sein Mandant werde sich am Freitag schuldig bekennen. Die Tat tue ihm leid, sie sei der größte Fehler seines Lebens gewesen, sagt er.
Der Strafrahmen beträgt ein bis zehn Jahre Haft. Da der Angeklagte voll geständig, unbescholten und sozusagen auch selbst Opfer der rumänischen Betrüger geworden ist, rechne er mit einer Haftstrafe, die im unteren Bereich angesiedelt ist, sagt Nowak.