40 Jahre Opferhilfe Weißer Ring

Opfer von Straftaten leiden oft ein Leben lang an den körperlichen und psychischen Folgen. Hilfe bietet die bundesweite Organisation Weißer Ring. Auch in der Niederlassung in Klagenfurt wurde am Donnerstag zum 40-jährigen Bestehen Bilanz gezogen.

Mehr als 5.400 Delikte gegen „Leib und Leben“ gab es im vergangenen Jahr in Kärnten, häusliche Gewalt nicht mitgerechnet. Lediglich zwölf Verbrechensopfer suchten Rat beim Weißen Ring. Ein Indiz dafür, dass viele Menschen von der Einrichtung noch immer zu wenig wissen dürften.

Psychologische und juristische Hilfe

Während sich das Gewaltschutzzentrum um Opfer häuslicher Gewalt kümmert, sorgt sich der Weiße Ring um alle anderen Opfer von Verbrechen, sagt der Landesleiter und Polizei-Major Markus Tilli: „Wir betreuen Opfer situativer Gewalt. Wer zum Beispiel Opfer eines Raubüberfalls oder einer Körperverletzung geworden ist kann sich bei uns beraten lassen.“

Kontakt Weißer Ring

Unter 0800-112 112 finden Opfer von Verbrechen täglich rund um die Uhr Hilfe.

Neben psychologischer Hilfe wird beim Weißen Ring auch oft juristische Hilfe gesucht, sagt Rechtsanwalt Bernd Peck: „Wir verfolgen Schmerzensgeldansprüche für die Opfer und beraten sie, wie ein Strafverfahren verläuft. Das ist unentgeltlich, wir arbeiten ehrenamtlich.“

Daten dürfen nur begrenzt weitergegeben werden

Aus zu großer Scham trauen sich Menschen oft gar nicht den Gang zum Weißen Ring zu wagen. Anders als bei häuslicher Gewalt darf die Polizei Opfer aller anderen Gewaltverbrechen nicht aktiv an den Weißen Ring melden, sagt Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß. Grund dafür sei der Datenschutz: „Es wird gerade daran gearbeitet, dass man auch entsprechende Daten an diverse Vereine weiterleiten darf. Wir haben diese Möglichkeit jetzt nur in ausgewählten Bereichen. Wir müssen Änderungen im Datenschutz- und Sicherheitspolizeigesetz abwarten.“

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