10.-Oktober-Feier im Zeichen der Einheit
Mit dem Motto sollte die Überwindung des Gegeneinanders der Volksgruppen in Südkärnten zum Ausdruck gebracht werden. Gräben, die in der Vergangenheit aufgerissen worden sind, sollen der Vergangenheit angehören, hieß es im Vorfeld. Die Feierlichkeiten begannen wie jedes Jahr mit einer Kranzniederlegung am Klagenfurter Friedhof Annabichl und wurden dann vor der Stätte der Kärntner Einheit im Landhaushof in Klagenfurt fortgesetzt.
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Erinnerung an Abwehrkampf und Volksabstimmung
Landtagspräsident Reinhard Rohr erinnerte in seiner Rede an die geschichtlichen Ereignisse von 1918 bis 1920, den Abwehrkampf und die Volksabstimmung. Auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ging in seiner Rede auf den Abwehrkampf ein – und widerlegte damit die im Vorfeld geäußerte Kritik der FPÖ, dass dieser bei den Feierlichkeiten verschwiegen wird.
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„Der Sieger dieser langen Bewegung ist die Demokratie“, sagte Kaiser. „Eine Demokratie, die wir täglich auf das Neue erringen müssen.“ Kaiser sprach sich auch vehement gegen neuerliche Spaltungsversuche zwischen den Volksgruppen aus.
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Schweigeminute für Haider und Wagner
In einer Schweigeminute wurde zweier Landeshauptmänner gedacht, die vor zehn Jahren rund um den 10. Oktober verstarben – Jörg Haider und Leopold Wagner. „Beide haben Kärnten in ihren Amtszeiten bewegt und waren beachtenswerte Persönlichkeiten der jüngeren politischen Geschichte“, würdigte Rohr die beiden verstorbenen Politiker.
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Warnung vor „Grenzen in unseren Köpfen“
Die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) warnte in ihrer Rede vor einer Wiederholung der Geschichte. „Vor 100 Jahren ging es um geografische Grenzen. Seien wir wachsam, dass sich durch teils bewusste gesteuerte Angstmeldungen wieder Grenzen in unseren Köpfen einschleichen.“ Beendet wurde die Landesfeier wie immer mit dem Kärntner Heimatlied.
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Kritik an der offiziellen Landesfeier kam von der FPÖ. „Bei der Landesfeier durfte, wie in den letzten Jahren, kein Vertreter der Traditionsverbände sprechen“, sagte Landesobmann Gernot Darmann. Auch der Beitrag der Kärntner Windischen sei in den Reden nicht erwähnt worden. Im Gegensatz zu den Aussendungen der Landesregierung im Vorfeld sei aber zumindest der Abwehrkampf in den Reden erwähnt worden, so Darmann.