Polizei verstärkt Kampf gegen Drogen

Die Kärntner Polizei hat am Dienstag zusätzliche Maßnahmen gegen die Drogenkriminalität angekündigt. In den Bezirken soll die Zahl der Suchtgiftermittler temporär aufgestockt werden. Rund 50 Schwerpunktaktionen pro Monat sind geplant.

Es habe sich gezeigt, dass sich die Suchtmittelkriminalität nicht mehr auf die Ballungszentren beschränke, sondern auch in ländlichen Regionen auftritt, heißt es von Seiten der Drogenexperten bei der Polizei. Ein Problem sei auch, dass Drogen immer öfter im Internet bestellt und dass Suchtmittel verstärkt aus Slowenien oder Italien nach Österreich geschmuggelt werden.

Konkret kündigte die Polizei ab sofort rund 50 gezielte Schwerpunktaktionen pro Monat an. Sie würden „unterschiedlichster Natur, aber alle ausgerichtet auf die unmittelbare Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität“ sein. Speziell ausgebildete Polizisten in den Bezirken, die bisher nur ein Drittel ihrer Dienstzeit im Drogenmilieu ermittelt haben, sollen ab nun Vollzeit für diese Aufgabe zur Verfügung stehen. Es kommt also zu Umschichtungen in den Bezirks-Polizei-Kommandos.

Gemeinsames Vorgehen vieler Polizei-Abteilungen

Auch sollen die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) und die fremden- und grenzpolizeiliche Einheit PUMA eingebunden werden. Die Polizei möchte auch verstärkt auf Kooperationen mit der Finanzpolizei, der Zollfahndung und mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl setzen.

Taktisch setzt das Maßnahmenpaket auf gezielte Strukturermittlungen, flächendeckende Schwerpunktaktionen, eine intensivierte Einbindung der Landesverkehrsabteilung und eine verstärkte Kooperation mit den Partnerorganisationen wie der Finanzpolizei und der Zollfahndung. Zu bestimmten Maßnahmen wird es auch eine Einbindung des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl (BfA) geben, um in den Fällen, wo keine freiheitsbeschränkenden Maßnahmen angeordnet werden (können), fremdenpolizeiliche Maßnahmen wie Schubhaften, Abschiebungen oder Aufenthaltsverbote zeitnahe umzusetzen.

Heuer bisher schon 20 Drogentote in Kärnten

Es werden aber auch die jetzt schon intensiven Präventionsmaßnahmen fortgesetzt. Neben der Jugend- und Schülerarbeit soll es auch einen verstärkten Dialog der Polizei mit Schülern, Lehrern und Eltern geben. Die Maßnahmen seien vor allem auch durch die Entwicklung des Internets zur Bestellung illegaler Substanzen notwendig, „aber beispielsweise auch durch die vermehrte Nutzung der Grenzübergänge zu Slowenien und Italien für Schmugglerfahrten. Auch hier wird die Polizei entgegensteuern“, sagte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ).

Im Jahr 2018 sind in Kärnten bisher 20 Menschen an den Folgen von Suchtmittelkonsum gestorben. Die Suchtmittelkriminalität beschränkt sich nicht nur auf die sogenannten „harten Drogen“. Die Untersuchungsergebnisse haben in fast allen Todesfällen eine Mischintoxikation, also eine gemeinsame Einnahme verschiedener illegaler, aber auch legal erhältlicher Substanzen gezeigt.

Harte und weiche Drogen im Visier

Die kriminalpolizeiliche Arbeit muss sich daher auf das gesamte Spektrum von Suchtmitteln konzentrieren, von den „weichen“ Drogen wie Cannabis, über Heroin und Kokain mit sehr hohen Abhängigkeitspotential, den psychoaktiven Substanzen, die ohne natürlichen Ausgangsstoff im Labor hergestellt werden (Ecstasy, Speed, LSD …), bis hin zum illegalen Handel und der widerrechtlichen Konsumation von rezeptpflichtigen Drogenersatzstoffen.

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