„Wolf-Situation in Kärnten unter Kontrolle“

Experten und Verantwortliche haben sich heute zu einem Runden Tisch zum Thema „Wolf“ in Klagenfurt getroffen. Die Situation sei derzeit unter Kontrolle, so Jagdreferent Martin Gruber (ÖVP). Es gibt bis jetzt einen einzigen Wolfsriss.

Am „Runden Tisch“, der Donnerstag in der Kärntner Landesregierung stattgefunden hat, nahmen auch Vertreter der Kärntner Jägerschaft und der Kärntner Landwirtschaftskammer, der Almwirtschaftsverein, Wildbiologen und Sachverständige sowie Vertreter großer Jagdreviere in Kärnten teil.

Wolf Runder Tisch Kärnten

ORF

Experten kamen zu einem Runden Tisch zum Thema Wolf zusammen

Pony von Wolf gerissen

Rund 150 Meldungen von Wolfsrissen gingen heuer bei den zuständigen Behörden ein, wurde berichtet. Jeder einzelne Fall wurde von den Sachverständigen geprüft. Bei einem Fall, einem getöteten Pony in Twimberg im Lavanttal, konnte - allein durch das Rissbild - ein Wolfsriss bestätigt werden.

In drei weiteren Fällen ließ das Rissbild zwar klar die Vermutung auf einen Wolf zu, war jedoch nicht eindeutig, sodass DNA-Proben genommen wurden, die aber einen Wolfsriss ausschließen konnten. Zum gleichen Ergebnis führten auch alle anderen DNA-Proben, die 2018 von den weiteren gemeldeten Fällen untersucht wurden.

Kein Wolfsrudel in Kärnten

Die genaue Größe der Wolfspopulation in Kärnten könne derzeit nur vermutet, aber nicht eindeutig bestätigt werden, so die anwesenden Wildbiologen, da Wölfe ein Streifgebiet von mehreren 1.000 Kilometern haben. „Ein Wolf ist auf der Koralpe unterwegs“, sagte Roman Kirmbauer. Von diesem gebe es auch eine DNA. Sicher sei jedoch, dass es derzeit kein Wolfsrudel in Kärnten gibt, hieß es am Donnerstag.

„Für mich bedeutet diese Bilanz, dass wir die Wolf-Situation in Kärnten derzeit unter Kontrolle haben“, so Landesrat Martin Gruber (ÖVP), man müsse aber die Entwicklung genau beobachten, damit es nicht - ie etwa in Niederösterreich oder Deutschland - zu Bildung von Wolfsrudeln komme. „Für mich hat der Wolf in Kärnten keinen Platz.“ Er werde als Jagdreferent alle rechtlichen Möglichkeiten dafür ausschöpfen, um die Population einzuschränken, wenn es so weit ist, sagte Gruber. Er sei bereit, auch Ausnahmegenehmigungen für Vergrämungsmethoden oder die selektive Entnahme von Problem-Wölfen zu erteilen. Das Kärntner Jagdgesetz lasse solche Notmaßnahmen zu.

Keine Zäune für Herden

Maßnahmen um Herden zu schützen, wie sie von Naturschützern empfohlen werden, erteilte man beim „Runden Tisch“ eine Absage. Die finanziellen Aufwände würden in keinem Verhältnis zur Problemstellung stehen, so Gruber: Allein im Bezirk Wolfsberg benötige man insgesamt 24.000 km Zaun. Bei einer Höhe von 1,8 Meter würden die Kosten zwischen sieben und 24 Millionen Euro betragen - Arbeitskosten exklusive.