Studium der Elementarpädagogik ist weiblich

Am Mittwoch startet der österreichweit erste akademische Lehrgang für Elementarpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Klagenfurt. Es gibt 62 Anmeldungen und Bewerberinnen auf einer Warteliste. Aber kein einziger Mann meldete sich an.

Kindergärtnerinnen und Kindergärtner tragen eine hohe Verantwortung, wurde bei einer Pressekonferenz am Dienstag festgestellt, bei der das Studium präsentiert wurde. Sie müssen unter anderem Begabungen erkennen und zielgerichtet fördern, spielen eine große Rolle in der Sprachförderung, diagnostizieren Entwicklungsverzögerungen und unterstützen die soziale Entwicklung von Kindern.

„Anerkennung des Berufsstandes“

Die Akademisierung dieser Ausbildung sei eine Anerkennung eines ganzen Berufsstandes, sagte die Rektorin der Pädagogischen Hochschule, Marlies Krainz-Dürr. Das neue Studium richtet sich an Personen, die bereits im Berufsleben stehen und mindestens vier Jahre an einer einschlägigen Bildungseinrichtung tätig waren und dort entweder Leitungsfunktion haben oder eine anstreben.

Das Ausbildungsangebot ist berufsbegleitend, mit geblocktem Unterricht und endet nach drei Jahren mit einer umfangreichen Bachelorarbeit, sagte Studiengangsleiterin Sabine Strauß. Die Absolventen können ein Masterstudium an der Uni Graz in Folge machen und Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Elementarpädagogik studieren.

Ausbau und Kostenverteilung geregelt

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, dass am Mittwoch im Ministerrat auch die 15a-Vereinbarung des Bundes mit den Ländern in Bezug auf die Kinderbetreuung beschlossen werden soll. Für Kärnten bedeutet die Einigung in Summe rund 22 Millionen Euro an Bundesmittel für die Kinderbetreuung bis 2023. Davon sind rund 8,5 Millionen allein für den Bereich der Kindergärten vorgesehen. Man werde Vereinbarungen über frühe sprachliche Förderung in institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen abschließen. Es gebe eine Vereinbarung über den Ausbau der institutionellen Kinderbetreuungseinrichtungen und man habe die Kostenverteilung für das halbtägige verpflichtende Kindergartenjahr abgeschlossen.

Ein Wermutstropfen bleibt aber: Auch wenn das Land verstärkt dafür wirbt, mehr Männer für den Beruf des Kindergärtners zu begeistern sind die 62 Studienteilnehmer ausschließlich weiblich.