Demenz als große Herausforderung der Zukunft
Angesichts des Weltalzheimertages am kommenden Freitag machen Hilfs- und Pflegeorganisationen auf das Thema aufmerksam. Für Mediziner und Wissenschaftler gilt es als erwiesen, dass sich die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 verdoppeln wird. Schon jetzt werden viele Demenzkranke zu Hause betreut, meist ohne professionelle Unterstützung.
Drei Stufen der Demenz
Demenzerkrankte erleben drei Stadien. Im Stadium der leichten Demenz wird der Alltag zwar beeinflusst, ein unabhängiges Leben ist aber noch möglich. Bei der mittelschweren Demenz ist ein unabhängiges Leben nicht mehr möglich. Die Betroffenen sind auf fremde Hilfe angewiesen. Im Stadium der schweren Demenz können die Patienten Gedankengänge nicht mehr nachvollziehbar kommunizieren.
Diakonie: Individuelle Lösungen wichtig
Für die Diakonie liegt der Schlüssel in der Vielfalt des Betreuungsangebotes. Gerade im Zusammenhang mit Demenzkranken sei es notwendig, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. In den Pflegeeinrichtungen werden Betroffene oft gemeinsam mit anderen Patienten untergebracht. Ein Fragebogen, der vom Land Kärnten an die Pflegeeinrichtungen ausgeschickt wurde, um das Ausmaß der Demenzproblematik zu erfassen, wurde gerade erst ausgewertet: Demnach würden 60 Prozent der Bewohner von Pflegeheimen kognitive Einschränkungen aufweisen, also Zeichen von einer möglichen Demenzerkrankung.
Mehr Schulungen für Pfleger und Familien
Von diesen 60 Prozent sei die große Mehrheit definitiv bereits an Demenz erkrankt. Das Land erweitert jetzt die Schulungen für Pflegepersonal im Umgang mit Demenzkranken. Es sollen verstärkt Demenzschulungen für Angehörige und Ehrenamtliche Mitarbeiter angeboten werden und auch das Angebot der Kurzzeitpflege wird verstärkt. Sie ist nunmehr bereits ab Pflegestufe 2 möglich und nicht wie bisher ab Stufe 3.
Auch das Budget für den Urlaub für pflegende Angehörige wurde um 70 Prozent aufgestockt. Am 12. Oktober eröffnet Österreichs erstes Demenzzentrum in Velden am Wörthersee. Mehr als 100 Demenzpatienten können hier stationär betreut werden. In Europa gibt es bis jetzt nur noch zwei weitere Zentren, die ausschließlich auf die Bedürfnisse von Demenzkranken spezialisiert sind - mehr dazu in Zahl der Demenzerkrankten steigt (kaernten.ORF.at; 10.5.2018).