ÖVP-Chef Martin Gruber im Sommergespräch

ÖVP-Parteichef Martin Gruber ist am Dienstag Gast im „ORF Kärnten Sommergespräch“ gewesen. Themen waren unter anderem sein Verhältnis zum Koalitionspartner SPÖ und die umstrittenen Ausbaupläne am Mölltaler Gletscher.

Zumindest zehn Jahre lang will der neue Landesrat die Kärntner ÖVP anführen, sagte er im Gespräch mit Chefredakteur Bernhard Bieche. „Ich will einer der am längsten dienenden ÖVP-Chefs in Kärnten werden.“ Noch bei der Landtagswahl habe er nicht daran gedacht, dass er kurz darauf die ÖVP übernehmen werde, sagte Gruber. Sein Wunsch für den Parteitag am 30. Oktober: Er will mit zumindest 80 Prozent der Stimmen wieder gewählt werden.

Die EU-Wahl im Frühjahr wird für Gruber die erste Wahl als Landesparteichef. Auf die Frage nach Kärntner ÖVP-Kandidaten sagte er: „Es gibt noch keine Namen, ich will den Gremien nicht vorgreifen.“ Ziel sei jedenfalls, das Wahlergebnis von 2014 auszubauen, damals erreicht die ÖVP knapp 20 Prozent.

SG Sommergespräch 2018 Gruber

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Koalition eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“

Die ÖVP stimmte der Aufhebung des Einstimmigkeitsprinzipes zu, eine Bedingung des Koalitionspartners SPÖ. Ein „Kniefall vor der SPÖ“ sei das nicht gewesen, meinte Gruber. Die Koalition mit der SPÖ sieht Gruber nach wie vor als „Partnerschaft auf Augenhöhe“. „Alles was wir uns ausreden, wird auch umgesetzt.“

Anders sieht diese Partnerschaft etwa ÖVP-Klubobmann Markus Malle. Dieser hatte zuletzt von „Drüberfahren“ gesprochen, weil die SPÖ beim Thema Glyphosatverbot einen Gesetzesentwurf ohne die ÖVP beschlossen hatte. Für Gruber war das „nicht wirklich ein Drüberfahren, das war nur eine Grundsatzdiskussion. Die ÖVP wollte noch weitere Auskunftspersonen, das wurde abgelehnt.“ Dazu werde es noch ein klärendes Gespräch mit der SPÖ geben, eine Missstimmung sieht Gruber aber nicht.

SG Sommergespräch 2018 Gruber

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Gruber für Ausbau des Mölltaler Gletschers

Die zuletzt unter Rot-Schwarz-Grün gescheiterte neue Talabfahrt am Mölltaler Gletscher will Gruber wieder zum Thema machen. „Der Zug ist noch nicht abgefahren“, so Gruber. Es gebe weitere Gespräche mit Investoren und Umweltabteilung. Jedenfalls sei es leichter, mit der SPÖ über dieses Thema zu sprechen, „weil sie beide Seiten gut kennt.“

Als Straßenbaureferent nannte Gruber den Ausbau der B100 zwischen Greifenburg und Dellach, den Sicherheitsausbau der S37 und eine neue Ostspange in Klagenfurt als größte Projekte. Weitere Themen im Sommergespräch: Grubers Verhältnis zur Bundesregierung, die Bereiche Asyl und Religion und der Zwölf-Stunden-Arbeitstag. Das ungekürzte Sommergespräch finden und einen Wordrap mit Martin Gruber finden Sie ab 19.00 Uhr hier - ORF Kärnten Sommergespräche 2018.